Fulradus, S.

Fulradus, S.

S. Fulradus, Abb. (16. Juli, al. 17. Febr.) Der hl. Fulradus war geboren im Elsaß, wo seine Eltern, die Edlen Riculf und Ermengarda, bedeutende Besitzungen hatten, die ihm später zur Stiftung mehrerer Klöster dienten. Durch seine Frömmigkeit, durch die Ueberlegenheit seines Geistes und durch Ehrenstellen und Aemter, die ihm das Vertrauen der Päpste und Könige übertrugen, gelangte er zu einer großen Berühmtheit. Nach alten Denkmalen war er der vierzehnte Abt von St. Denys (Dionysius) in Frankreich, Rath des Königs Pipin, Capellan seines Palastes, Erzpriester der Königreiche Austrasien, Neustrien und Burgund, zugleich Erzcapellan oder Großalmonsenier von Frankreich, welches Amt er auch noch unter Carlmann und Carl dem Großen inne hatte. Im J. 744 erbat er von Papst Zacharias für den Erzbischof von Rheims das Pallium; im J. 749 wurde er mit Bischof Burchard von Würzburg nach Rom geschickt, um mit dem heil. Vater in Betreff der Krone Frankreichs in Berathung zu treten. Um das J. 753 fing er an, den Titel eines Abtes über die von ihm in der Diöcese Straßburg erbauten Klöster Leberau und St. Hippolyt, wozu noch das Priorat von Salona im Bisthume Metz kam, zu führen, welche Häuser er später durch Testament vom J. 777 der Abtei Saint-Denys unterwarf. Papst Zacharias ertheilte ihm das Privilegium, daß St. Denys mit allen davon abhängigen Klöstern sich aus der Mitte der Ordensgenossen einen eigenen Bischof ernennen konnte, der unmittelbar unter Rom stand. – Als gegen Ende des J. 753 Papst Stephanus nach Frankreich kam zur Krönung des Königs, zog ihm Abt Fulrad entgegen, begleitete ihn zum Könige, und nachdem die Feierlichkeiten vorüber waren, nach Rom zurück. – Im J. 755 half er den Longobardenkönig Aistulph demüthigen und schenkte dann im Namen des Königs dem Papste das Exarchat und die Pentapolis. – Von Rom erhielt er die Leiber der hhl. Vitus, Alexander und Hippolytus, die er sammt dem Leibe des hl. Veranus und des hl. Cucufas, den er aus Barcelona erhalten, in die von ihm erbauten Kirchen und Klöster vertheilte. Abt. Fulrad starb am 16. Juli 784 und erhielt seine Ruhestätte in der Kirche von Saint-Denys, wurde aber später in das Kloster Leberau übertragen, vielleicht am 17. Februar weßhalb längere Zeit sein Fest an diesem Tage gefeiert wurde. In Buc. Suppl. steht er auch am 17. Februar. Einige haben unsern Heiligen für einen Oheim Karls des Großen gehalten, haben aber damit ihn verwechselt mit dem Abte, Fulrad von St. Quentin in Vermandois, der etwa 50 Jahre später lebte. (III. 32. Mabill., But. X IX. 405.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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