- Ferreolus, S. (3)
3S. Ferreolus, M. (18. Sept.) Dieser hl. Ferreolus, ein Tribun im Heere des Reiches, lebte zu Vienne (Vienna) im südlichen Frankreich, und bekannte sich heimlich zur christlichen Religion. Er stand mit dem hl. Julian von Brioude (Brivátum) in inniger Freundschaft. Nachdem dieser des Martyrtodes gestorben war, ließ der Statthalter Crispinus auch den hl. Ferreolus einziehen, weil dieser wegen seines Sichfernhaltens vom heidnischen Götterdienste ihm verdächtig geworden war. Crispin hatte sich nicht geirrt; standhaft weigerte sich der Tribun, den Götzen zu opfern, weßhalb er grausam geschlagen und mit schweren Ketten beladen ins Gefängniß geworfen wurde. Am dritten Tage seiner Gefangenschaft fand er sich auf wunderbare Weise seiner Bande entledigt, und da er die Wächter eingeschlafen und die Gefängnißthüre offen sah, erkannte er daraus den Willen Gottes, der Verfolgung zu entfliehen, und verließ den Kerker. Nachdem er schon die Rhone überschritten hatte und bereits zwei Stunden von Vienne entfernt war, holten ihn die Nacheilenden ein, und führten ihn mit rückwärts gebundenen Händen in die Stadt zurück. Ehe sie aber dieselbe erreichten, schlugen sie ihm, in einer Art Wuthanfall, das Haupt ab um das J. 304. Nach Einigen geschah dieses an den Ufern der Rhone, während Andere den Ort seines Martyriums unbestimmt lassen. Die Christen der Stadt beerdigten mit großer Ehrerbietung den Leichnam des heil. Blutzeugen außerhalb der Stadt und bauten in der Folge über seinem Grabe eine Kirche. Als diese zerstört wurde, ließ der hl. Mamertus eine neue aufführen, wohin er auch um das J. 474 die Reliquien des hl. Ferreolus versetzte. Im achten Jahrhundert wurde auch diese Kirche von den Saracenen zerstört, und Wilcarius, der Nachfolger Ausireberts, übertrug die heil. Ueberreste, Ferreol's mit dem Haupte des hl. Julian in die Stadt. Später kam ein Theil von ihnen in die Diöcese Girone in eine dem hl., Ferreol geweihte Kirche, und geschahen dort auf seine Fürbitte mehrere Wunder. Der Name des hl. Ferreolus findet sich auch im Mart. Rom. am 18. Sept. (V. 761. 1060.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.