Fingar, SS.

Fingar, SS.

SS. Fingar (Fingaris, Guiguerius), Piala, V. et Soc. MM. (23. März, al. 14. Dec.) Der hl. Fingar oder Fingaris, den man in der Bretagne St. Guigner oder Guignes nennt, war ein Sohn des Königs Elito in Irland, und wurde, weil er dem hl. Patricius zugethan war, vom eigenen Vater des Landes verwiesen. Er schiffte nach dem alten Armorica über, das bald darauf den Namen Bretagne (Britannia minor) erhielt. Hier verlor er auf der Jagd einmal seine Gefährten; da wollte er seine vom Schweiße des Wildes besteckten Hände und Kleider waschen, und erspähte nirgends Wasser; als er aber seinen Spieß in die Erde steckte, sprudelte augenblicklich zu seinen Füßen eine Quelle. Das machte auf Fingar einen so mächtigen Eindruck, daß er sich vornahm, von nun an allein Gott zu dienen. Wie seine Jagdgenossen ohne ihn zurückkehrten, kamen sie in Verdacht, ihn um's Leben gebracht zu haben. Es ward Befehl gegeben, ihn aufzusuchen, und er selbst glücklich gefunden. Darauf bekam er jenen Ort, wo er sich aufhielt, zum Geschenke, um eine Capelle zu bauen, bei der er als Einsiedler lebte. Später kehrte er auf himmlische Weisung in sein Vaterland zurück, schlug Krone und Land aus, was auch seine Schwester Piala that, mit dem Entschlusse in steter Keuschheit zu leben. Die beiden Geschwister schifften nun mit zahlreichem Geleite wieder nach der Bretagne über und landeten in dem armoricanischen Cornwall (frz. Cornovaille, Cornouaille)28. Da ließen sie sich an einsamen Orten nieder und widmeten sich ganz dem beschaulichen Leben. Später sind sie von einem brittischen Fürsten, Namens Theodorich oder Theuderich, aufgegriffen und enthauptet worden um das Jahr 450 (nach Butler 455). Das Blut der Martyrer soll eine Quelle aus der Erde gelockt haben, und der Stab des hl., Fingar, den er kurz vor seinem Tode in der Erde befestigte, zum grünenden Baum geworden seyn. Auch soll der Heilige sein abgeschlagenes Haupt in die Hände genommen und an den Ort getragen haben, wo er wollte begraben seyn. Ein Landmann, durch nächtliche Gesichte ermahnt, begrub die heil. Martyrer. Ueber, Fingar's Grab, an welchem einst ein Hirsch Schutz vor den ihn verfolgenden Hunden fand, erhob sich später eine Kirche. – Unter den Gefährten des hl., Fingar war auch Hia, eine irländische Jungfrau, die man vor Zeiten in einem Cornwaller Dorfe verehrte. In der Diöcese Vannes (Venetia, Dariórigm) in der Bretagne, wo der hl. Fingar Titularpatron einer Capelle des dortigen Domes ist, verehrt man ihn am 14. Dec, an welchem Tage ihn auch Butler aufführt. (III. 445.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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