- Franciscus Solanus, S. (11)
11S. Franciscus Solanus, Mon. Ord. Min. (24. Juli). Dieser hl. Franciscus erblickte das Licht der Welt in der Diöcese Cordova in Spanien im J. 1549 und wurde von den Jesuiten erzogen. In seinem 21. Jahre legte er die Ordensgelübde ab in dem Franciscanerkloster von der Observanz zu Montilla in Andalusien und ward bald der Erste des Hauses an Demuth, Gehorsam, Sanftmuth, Sammlung des Geistes, Liebe zum Gebet, Stillsschweigen und Abtödtung. Er brachte nicht selten ganze Nächte vor dem allerheiligsten Sacramente in Betrachtung zu. Zum Priester geweiht, widmete er seine ganze Zeit dem betrachtenden Gebete und dem Predigtamte. Seine Predigten, obgleich frei von allem gesuchten Schmucke, wirkten mit wunderbarer Kraft auf seine Zuhörer, von denen unzählige ihr lasterhaftes Leben verließen und den Weg der Tugend betraten. Sein heil. Leben und seine geistige Fähigkeit führteh ihn von einer Ehrenstufe zur andern; er wurde Novizenmeister, anfänglich im Kloster Azizona, zwei Meilen von Cordova, dann in jenem zu Monte, nachher Guardian in der Provinz Granada. Als in dieser Stadt die Pest große Verwüstungen anrichtete, widmete er sich mit edler Unerschrockenheit und aufopfernder Liebe dem Dienste der Kranken, wobei er sich eines sichtbaren Schutzes von Seite Gottes erfreute. Im J. 1589 begab er sich nach Peru in Südamerika, um sich dem Missionsgeschäfte zu weihen. Dort arbeitete er mit flammendem Eifer am Heile der Seelen. Während der fünf letzten Jahre seines Lebens beschränkte er seine Missionsthätigkeit meist auf Lima, die Hauptstadt von Peru. Verschiedene Wunder, die er in dieser Stadt wirkte, erhöhten noch in den Augen des Volkes seine ohnehin schon angestaunte Heiligkeit. Auf sein mühevolles Arbeiten im Dienste Gottes stellte sich eine allgemeine Entkräftung ein, und am 14. Juli 1610 ging der treue Diener zu den Freuden seines Herrn. Man hielt ihm ein prachtvolles Leichenbegängniß, dem der damalige Vicekönig von Peru und der Erzbischof von Lima beiwohnten. Papst Clemens X. hat ihn im J. 1675 selig und Benedict XIII. im J. 1726 heilig gesprochen und sein Fest auf den 24. Juli gesetzt, an welchem Tage sein Name auch im Mart. Rom. steht. – Abgebildet wird er in seinem Ordenskleide, Indianer neben sich, an deren Bekehrung er so unermüdlich arbeitete. Nach seinem wahren Bildnisse, welches die Bollandisten beigebracht, hält er auch in der erhobenen Linken ein Crucifix. (V. 847. But. X. 29.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.