- Galatio, S.
S. Galatio (Galation) et Episteme (Epistemis), MM. (5. Nov.) Der hl. Galatio, auch Galation und Galaction genannt, war nach dem alten »Heiligen-Lexikon« zu Emèsa (jetzt Hems) in Syrien (Phönicien) von vornehmen christlichen Eltern geboren, wurde in allen Wissenschaften unteerichtet und verheirathete sich in seinem 24. Lebensjahre mit einer vornehmen heidnischen Jungfrau, Namens Episteme, welche sich aber gleich nach der Vermählung taufen ließ. Nachdem sie eine kurze Zeit mit einander in der Ehe gelebt, hatte die hl. Episteme ein Gesicht, worin ihr gezeigt wurde, daß Gott an der Keuschheit ein besonderes Wohlgefallen habe. Hierauf theilten beide Eheleute ihre Güter unter die Armen aus und verließen Emesa in Begleitung eines Bedienten, Namens Eutolmius. Galatio wurde Mönch auf einem Berge nächst dem Sinai, Episteme aber in einem weit davon entlegenen Kloster eine Nonne. Galatio führte dort zwei Jahre lang ein heiliges Leben und aß wöchentlich nur einmal Brod. Da brach (nach den Bollandisten unter Kaiser Decius) eine Christen-Verfolgung aus, in welcher er nebst noch einem Mönche (denn die übrigen hatten die Flucht ergriffen) gefangen genommen und vor den Richter gestellt wurde. Als Episteme dieses erfuhr, stellte sie sich freiwillig vor eben diesen Richter. Beide wurden nun wegen ihrer Standhaftigkeit im Glauben grausam gegeißelt, der Hände, Füße und Zunge beraubt und endlich enthauptet im J. 240. Der Ort ihres Martyriums ist bei Simeon Metaphrastes, woraus Surius geschöpft hat, nicht angegeben. Nach Migne wären sie nach Emesa zurückgebracht und dort gemartert worden, was um so mehr Wahrscheinlichkeit hat, da auch das Mart. Rom., wo der Name dieser Eheleute sich ebenfalls am 5. Nov. findet, eben diesen Ort nennt. Ueber ein bei dem Martyrium der hl. Episteme angeblich vorgefallenes Wunder sehe man S. Epistene. Ihre heil. Leiber brachte der Diener Eutolmius an einen sicheren Ort, wo sie nachher verehrt wurden. (Maj. I. 2., Sur.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.