- Gaudentius, S. (2)
2S. Gaudentius, Ep. Conf. (22. Jan. al. 3. Aug. 22. Oct. 21. Jan. 3. Febr.) Dieser hl. Gaudentius, frz. St-Gaudence, war der erste Bischof von Novara. Geboren zu Ivrea (Eporedia) in Piemont, zeigte er schon in der Jugend viele Neigung und Freude zur Verbreitung der evangelischen Lehre. Er schloß sich an den Priester und Martyrer Laurentius zu Novara an und empfing von ihm Anleitung und Aufmunterung zur Seelsorge. Daß er hiebei sich großes Vertrauen der Gläubigen und ihrer Hirten erwarb, zeigte auch sein inniges freundschaftliches Verhältniß zu dem berühmten hl. Bischof Eusebius von Vercelli, dem er freiwillig ins Exil nachfolgte und dessen Stelle er bald darauf längere Zeit hindurch vertreten mußte. So kam es, daß er nach der Rückkehr des hl. Eusebius erster Bischof von Novara wurde, wie der hl. Ambrosius es gewünscht und vorausgesagt hatte. Sein Wirken ist aber auch durch das Institut des gemeinsamen Lebens der Priester, dem er besonders huldigte, bis auf unsere Zeit im Segen geblieben, weßhalb auch die Kanoniker an der Laterankirche zu Nom sein Fest mit großer Feierlichkeit begehen. Er tilgte durch seinen Bekehrungseifer, durch die Kraft seiner Wortes und seines Beispieles, die letzten Ueberbleibsel heidnischen Aberglaubens in seiner Diöcese; »nur die Augenzeugen konnten die vielen und großen Wunder glauben, die der Herr zuletzt durch ihn gethan hat.« Nach 20jähriger Führung des Hirtenstabes schloß er seine Laufbahn. Die prachtvolle Kirche zu Novara, die seine heil. Reliquien umschließt, ist zugleich ein beredtes Denkmal der Wunder, die an seinem Grabe geschahen. Er starb um das J. 418. Am 3. Aug. wird seine Translation gefeiert, am 3. Febr. wird er commemorirt. Das Mart. Rom. nennt ihn am 22. Jan. Auch im Proprium von Chur kommt er vor. (II. 417.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.