- Gennadius, S. (4)
4S. Gennadius, Patriarcha, (25. Aug. al. 17. Nov., 25. Juni). Dieser hl. Gennadius war Patriarch von Constantinopel (seit dem J. 458), der Nachfolger des Anatolius. Ihm konnten selbst außer der wahren Kirche Stehende »nur Gutes, nichts Schlechtes« nachsagen. Er baute mehrere Kirchen, weihte das so berühmt gewordene Kloster der Studiten (so genannt von dessen Gründer Studius) ein, und hielt eine Synode, in welcher er vorzüglich dem Verkauf geistlicher Aemter Einhalt zu thun strebte. Die Legende erzählt, daß unter seiner Amtsführung das Kleid der heil. Jungfrau auf wunderbare Weise aufgefunden und zur Verehrung öffentlich ausgestellt worden sei. Beunruhigt wurde seine Amtsführung durch die Ränke und Gewaltstreiche der Monophysiten, die an Petrus Fullo einen gewandten und schlauen Vorkämpfer gefunden hatten. Bischof Martyrius von Antiochia ward vertrieben und mußte in Constantinopel, wo ihn der hl. Gennadius brüderlich aufnahm, Schutz suchen. Alsbald riß Petrus das Bisthum an sich, erklärte die Beschlüsse des Concils von Chalcedon für gottlos und nichtig, drohte Jedem, welcher läugnen würde, Gott sei gekreuzigt worden, mit dem Banne und befleckte sogar die heil. Liturgie mit einer in diesem Sinne abgefaßten Formel. Der hl. Gennadius machte beim Kaiser den Fürsprecher des Martyrius, der in der That in sein Bisthum wieder eingesetzt wurde, sich aber doch gegen die wüthende Partei des Fullo nicht behaupten konnte. Der hl. Gennadius starb am 25. Aug. 471. Von den Griechen wird sein Fest am 17. Nov. begangen. Das Florarium gedenkt seiner am 25. Juni. (Aug. V. 148.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.