Geraldus, S. (1)

Geraldus, S. (1)

1S. Geraldus, Abb. Ep. (13. März). Vom Altd. ger = Speer, und ald = mächtig etc., also: mächtig mit dem Speer etc. – Dieser hl. Geraldus47 war von Geburt ein Engländer, kam später nach Irland und wurde Mönch in der vom hl. Bischof Colman von Lindisfarne für Engländer gegründeten Abtei von Mayo (Mageo, Megeo), wo er später Abt, dann Bischof ward und das Kloster zur schönsten Blüthe brachte. Die irische Kirche befand sich damals in dem Zustand ihrer ersten jugendlichen Frische; sie bereitete sich, der »Grünen Insel« einen neuen, glänzendern Namen, den einer »Insel der Heiligen« zu verschaffen. Der hl. Geraldus war hiefür ein kräftiges Werkzeug in der Hand des Herrn. Unter ihm vergrößerte sich die Zahl der Mönche so sehr, daß sie auf 3000 angegeben wird. Das alte »Heiligen-Lexikon«, welches diese von vielen Zeugnissen bekräftigte Angabe bestreitet, hat keine festen Glünde gegen sie beibringen können. Daß er greß gewesen in Wort und That, bezeugen die vielen Wundersagen, die von ihm auf die Nachwelt gekommen sind, und von welchen, da sie viel Eigenthümliches haben, einige hervorgehoben zu werden verdienen. Bald nach seiner Ankunft in Irland, heißt es, habe er die gestorbene Tochter eines Königs wieder zum Leben gebracht und in einen Mann verwandelt; einen großen Felsen im Flusse Moy habe er auf die Bitte der Einwohner dadurch zerbröckelt, daß er ein Steinchen, das er von Mutterleib an in seiner Hand trug, auf denselben warf; einen Zauberer habe er mit dessen Pferde so fest an einen Ort hingebannt, daß er nicht mehr weiter konnte; neun Räuber, die auf einer Insel wohnten, habe er zur Buße gebracht, indem er trockenen Fußes zu ihnen über den Fluß ging u. s. w. Leider haben die Bollandisten über sein wahres Leben und Wirken wenig Sicheres zu ermitteln vermocht. Nur daß er mit dem hl. Bischof Colman (s. S. Colmanus1) zu einer Zeit gelebt habe, nämlich um das J. 670, darf als ausgemacht betrachtet werden. Bis an sein Ende blieb er in der Liebe Gottes und des Nächsten. Sein Nachfolger war der hl. Adamnanus, der sich vorzüglich um die Beilegung des Osterstreites viele Verdienste erwarb. (S. S. Adamnanus2). Sonach starb der hl. Geraldus gegen das Ende des 7. Jahrhunderts. (In dem Werke »Leben der Väter und Martyrer von Dr. Räß und Dr. Weis« haben wir von diesem hl. Geraldus nichts finden können, was uns um so auffallender ist, da doch dieser Heilige in dem von Alban Butler ursprünglich in englischer Sprache verfaßten Originale am 13. März richtig vorkommt, und von ihm auch noch erwähnt wird, daß er die Abtei von Elytheria oder Tempul-Gerald in der Grafschaft Connaught und die von Teagh-na-Saxon, sowie ein Frauenkloster gestiftet, welches er unter die Obsorge seiner Schwester Segretia gestellt habe. Als sein Todesjahr wird dort das Jahr 732 angegeben, und zugleich beigefügt, daß er in Mayo begraben worden sei etc.) (II. 288– 292.)



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