- Gregorius, SS. (26)
26SS. Gregorius, Theodorus et Leo, Conf. (24. al. 19. Aug.) Die Lebensgeschichte dieser Heiligen ist sehr zweifelhaft. Die Legende spricht von einer Offenbarung, deren es bedurft habe, um ihr Leben bekannt zu machen. Nach derselben lebten sie zur Zeit des Kaisers Constantius und der Arianischen Ketzerei. Ihr Vaterland ist nicht bekannt, und wird nur, wie bei den heil. drei Königen, »Morgenland« geheißen. Nach ihrem Berufe waren sie Soldaten gewesen, also wahrscheinlich, wenn eine Vermuthung erlaubt ist, aus Persien gekommen, wo um diese Zeit die Christen sehr grausam verfolgt wurden. Sie lebten, nach längerem Aufenthalte in Sicilien und Italien, auf der Insel Kephalonia in christlicher Vollkommenheit. Der hl. Gregor war bereits sehr alt, ehrwürdig durch seine grauen Haare, noch mehr aber durch die Lebensweisheit, von welcher er erfüllt war; der hl. Theodorus mochte ungefähr 30 Jahre zählen, Leo aber war noch sehr jung. »In jener Insel ist ein Thal gegen Morgen, welches Samus genannt wird, und nebenan liegt eine andere Insel, welche Thous heißt, und in dieser ein Thal, Namens Compatrum.« (Es sind die Inseln Kephalonia, von welcher ehedem ein District den Namen Samos führte, ferner Theaki, vor Alters Ithaka, von den Italienern Valle di Compare genannt.) Hier lebten und starben die Heiligen, in Einmüthigkeit dem Herrn dienend. Ihr Tod wird von der Legende so erzählt: Eines Tages sprach der hl. Gregor zu seinen Genossen, sie möch. ten sich zum Gebete sammeln, damit sie miteinander zu Gott gehen könnten. Nach gesprochenem Gebete legten sie sich auf den Boden und gaben alle zugleich den Geist auf. Von allem diesem ist wohl nur so viel gewiß, daß diese Heiligen, welche zuerst bei Usuardus vorkommen, als Einsiedler verehrt werden. Der als Mathematiker berühmte Franz Maurolycus, aus Messina in Sicilien, schreibt in dem Martyrologium, das er im J. 1568 zu Venedig herausgegeben hat, die Reliquien der zwei Erstgenannten seien in Venedig. Wir halten mit den Bollandisten dafür, daß diese ganze Heiligengeschichte keinen großen Werth habe, indem der Verfasser, obwohl er göttliche Belehrung darüber empfangen haben will, nicht einmal den Wohnort der Heiligen kennt und manchmal eine sehr alberne (frivola) Anwendung von Schriftstellen macht; dazu kommt, daß kein älteres Martyrologium, insbesondere kein griechisches – was besonders gewichtig ist – dieselben anführt. Ihr Todestag wird auf den 19. oder 24. Aug. angegeben. (IV. 768–773.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.