Guiborata, S.

Guiborata, S.

S. Guiborata, V. M. Recl. (2. Mai). Die hl. Guiborata, auch Wiborata oder Weibrath genannt, war eine fromme Klausnerin in oder bei St. Gallen in der Schweiz. Eine stammte aus einer alten Familie in Schwaben. Schon als sie noch im väterlichen Hause war, lebte sie wie in einem Kloster dem gebete und der Arbeit. Als gehorsame Tochter vollzog sie eifrig nicht blos die Befehle, sondern jeden Wunsch ihrer Eltern. Ihr Bruder Hitto, welcher Priester geworden war, nahm sie zu sich und leitete sie auf dem Wege des Heils. Nach einer Wallfahrt, welche sie an die Gräber der Apostelfürsten gemacht hatten, wurde Hitto Mönch in St. Gallen, Guiborata aber verband mit dem beschaulichen Leben das der thätigen Nächstenliebe, vorzüglich in Bedienung der Kranken im eigenen Hause und in weisen Rathschlägen für Bedrängte jeder Art. Sie scheint früh schon selbst auf Bischöfe Einfluß geübt zu haben, insbesondere bediente sich Bischof Salomon II. von Constanz (885–891) ihrer Beihilfe. Sie wohnte auf einem benachbarten Berge in einer Zelle bei der St. Georgskirche. Da sie hier vielfach durch Besuche gestört war, wurde sie Necinsin in St. Gallen. Ihre Dienerin Rachildis empfing auf ihr Gebet vollständige Gesandheit. Auch sie ehrt die Kirche unter den Heiligen. Wie viel der hl. Ulrich und das Bisthum Augsburg ihr zu verdanken habe, ist bekannt und wird im Leben dieses Heiligen ausführlicher erwähnt werden. Kurz, die hl. Guiborata wurde weit berühmt wegen ihrer Wunder und Weissagungen; sie ist die Hildegardis des 9. Jahrhunderts. Endlich, nach einem durch Heiligkeit und Wunder ausgezeichneten Leben, wurde sie von den Ungarn, die in wilden Horden auch das friedliche St. Gallen anfielen, am 2. Mai 925 getödtet. Papst Clemens II. setzte sie im J. 1047 unter die Zahl der Heiligen. Bei den Bollandisten wird sie am 1. Mai (I. 283. 787) erwähnt. Vgl. S. Wilborada. (But. VI. 96.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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