Guido Marramaldi, B. (8)

Guido Marramaldi, B. (8)

8B. Guido Marramaldi, (25. Juni). nach Migne B. Gui Maramaldi, war in Neapel von sehr angesehenen Eltern geboren. Sein Vater war Guglielmo Marramaldi auf Nido, welche Familie jetzt erloschen ist. Seine Brüder standen alle in hohen Diensten; der eine, Landulso, war Erzbischof von Bari, apostolischer Legat für das Königreich Neapel und später Cardinal; der andere, Karl, war erster Minister des Königs Karl von Neapel, und der dritte, gleichfalls Karl genannt, that sich im Kriegsdienste rühmlichst hervor. Nach Höherem als Guido strebte aber keiner. Er entsagte allem Pomp und allen Ehren der Welt, um auf dem Wege der Unschuld und reiner Sitten beständigere Ehren im Himmel zu empfangen. Von Kindheit an widmete er sich den Studien und geistlichen Uebungen, so daß er als der frömmste und bescheidenste seiner Altersgenossen galt. Eines Tages begehrte er in den Convent der Predigerbrüder zu Neapel aufgenommen zu werden. Mit Widerstreben gab man ihm den Habit, indem man fürchtete, der zarte Jüngling, welcher eine weichliche Erziehung genossen hatte, werde die Strengheiten des Ordenslebens nicht ertragen können. Aber kaum hatte er das geistliche Kleid empfangen, als er sich schon bemühte, im Gehorsam und in der Demuth es allen seinen Mitbrüdern zuvorzuthun. Auch den Studien oblag er mit so vorzüglichem Erfolge, daß er ein sehr guter Theolog und berühmter Prediger wurde. Da er die Lehren, welche er predigte, durch sein Leben und selbst durch Wunder bestätigte, was namentlich in der Stadt Ragusa der Fall war, so ehrte man ihn wie einen Apostel. Nach Neapel zurückgekehrt, wurde er vom Papste zum General-Inquisitor von Neapel ernannt. Bei Verwaltung dieses Amtes hatte er nicht selten große Gefahren zu bestehen, welche er durch die Kraft des heil. Kreuzes, das er mit innigster Andacht verehrte, glücklich überwand. Sein sel. Tod erfolgte im J. 1391. Da in der Kapelle Maria della Rosa, wo er beigesetzt worden war, viele Wunder geschahen, so wurde ihr der Name des sel. Guido beigelegt. Später, nach der Transferirung seines Leichnams, wurde sie jedoch wieder mit ihrem früheren Namen bezeichnet. Als Neapel im J. 1598 von den Franzosen genommen wurde, verbarg man seine Reliquien und hat sie seitdem nicht wieder aufgefunden. Doch ist daselbst sein Bildniß, das Haupt mit dem Heiligenschein umgeben, zu sehen. In der Hand trägt er eine rothe Rose. Im J. 1612 wurde vom Provincial-Kapitel der Dominicaner in Neapel an den heil. Stuhl die Bitte eingereicht, zu Ehren des Seligen die Messe und das Officium lesen zu dürfen, was ihnen auch gewährt wurde. (March. III. 484–486.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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