- Gunthiernus, S.
S. Gunthiernus, Abb. (3. Juli, al. 29. Juni). Dieser heil. Abt blühte im 6. Jahrhundert. Er war ein Prinz von Wales, welcher noch sehr jung sein Vaterland verließ, um in der Bretagne als Einsiedler zu leben. Sodann gründete er auf der Insel Groix oder Grouais, an der Küste der Bretagne, eine geistliche Niederlassung. Weiterhin stiftete er nach Migne mit Hilfe eines gewissen Grallon, der in dieser Gegend begütert war und bei einigen Schriftstellern Graf genannt wird, die Abtei Quimperlé145, um welche allmälig die Stadt gleichen Namens sich gebildet hat. Als einst eine zahllose Menge Insecten das Getreide abfraßen, schickte Graf Guerech I. von Vannes drei angesehene Personen zu ihm, um durch sein Gebet Hilfe zu erlangen. Er gab ihnen geweihtes Wasser mit, und als man die Felder mit demselben besprengte, ging das Ungeziefer zu Grunde. Zum Danke dafür erbaute der Graf das Kloster Vernac, heutzutage Chervegnac genannt. Der hl. Gunthiernus starb in Quimperlé. Während der kriegerischen Einfälle der Normannen wurden seine Reliquien nach der Insel Groix gebracht, wo man sie im 11. Jahrhundert entdeckte. Gegenwärtig befinden sie sich wieder in Quimperls. Der hl. Gunthiernus ist Patron mehrerer Kirchen in der Bretagne. Bei den Bollandisten kommt er als Gurchiernus im Leben des hl. Gurloesius vor. S. S. Gurloësius. (Mg., But. IX. 51.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.