Humbertus, B. (4)

Humbertus, B. (4)

4B. Humbertus, Princ. Mon. (16. Dec. al. 4. 13. März). Dieser Fürst Humbert von Savoyen, geboren im J. 1136 auf dem Schlosse Avigliana in Piemont, folgte seinem Vater Amadeus III. im J. 1149 (nach Pierer im J. 1148) in der Regierung Savoyens. Da er noch unmündig, die Mutter aber schon früh gestorben war, und den Vater ein Kreuzzug in die Ferne rief, hatte der Bischof Amatus von Lausanne die Erziehung des Prinzen, und da der Vater auf dem Rückwege aus dem heil. Lande starb, bald auch die Regentschaft übernehmen müssen. Nachdem der sel. Humbert großjährig geworden war, führte er die Zügel der Regierung mit Weisheit und Gerechtigkeit, war tapfer im Kriege, streng gegen Verbrecher, gnädig gegen Reuige, dem König der Könige treu ergeben. Nach einiger Zeit zog er sich, nachdem er das Reich in schönste Ordnung gebracht hatte, ins Kloster Haute-Combe (Alta Cumba) zurück. Als später der Feind ins Land fiel, verließ er die Einsamkeit und verjagte denselben mit den Waffen, dann aber ging er wieder ins Kloster zurück. Nochmal verließ er es, als man ihm vorstellte, daß beim Mangel eines Thronfolgers das Land in Krieg und Unruhen versetzt werden könnte, verheirathete sich und erhielt von seiner tugendhaften Gemahlin einen Thronfolger. Einige Zeit nachher glaubte er, seiner klösterlichen Einsamkeit wieder zuwandern zu können; er erlangte die Einwilligung seiner Gemahlin und begab sich auf ein Neues dahin. Von nun an störte nur der Tod seinen dortigen Aufenthalt. Er hinterließ die Krone am 4. März 1188 seinem Sohne Thomas I. Papst Gregor XVI. bestätigte im J. 1838 die ihm von seinem Tode an erwiesene Verehrung. Die Diöcese Lausanne-Genf begeht sein Fest am 13. März. Bei Migne ist er auf den 4. März gesetzt. Bei Bucelin trifft er am 16. Dec. Wenn Letzterer recht berichtet, was freilich nicht immer der Fall ist, so wäre er erst im J. 1201 gestorben und dreimal verehelicht gewesen. Nach dem Ableben seiner ersten Gattin Mechtildis habe er sich ins Kloster auf den Alpen, das er selbst gegründet, begeben, dann in bedrohter Lage des Reiches das abgeschiedene Leben wieder gegen seinen Willen verlassen und eine zweite Gemahlin, Namens Anna, genommen. Nachdem diese kinderlos gestorben, habe er den festen Entschluß gehabt, ins Kloster Haute-Combe zu gehen, von dem er sich nur durch inständiges mehrseitiges Bitten abbringen ließ und zu einer dritten Ehe mit Petronilla, einer Tochter des Grafen von Burgund, schritt, von welcher er einen Sprößling, Namens Thomas, bekam u. s. w. – Bezüglich des Klosters Haute-Combe bestehen erhebliche Schwierigkeiten. Denn wenn es nach Zedler und Bruzen von unserm sel. Humbert im J. 1135 gegründet ward, welches Gründungsjahr auch in Chalemot angegeben ist, so steht dem entgegen, daß nach Burgener's und Migne's Angaben Humbert selbst erst ein Jahr später (1136) zur Welt kam, wie denn auch beide Letztere einer Gründung Haute-Combe's durch den sel. Humbertus nicht gedenken. Pierer (XIII. 435) gibt an, Haute-Combe sei anfangs ein Basilianer-Kloster gewesen und erst um das J. 1125 Cistercienser-Abtei geworden. †



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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