Jacobus Intercisus, S. (26)

Jacobus Intercisus, S. (26)

26S. Jacobus Intercisus, M. (27. Nov.). Dieser Heilige war gebürtig von Beth-Lapeta in Persien, von hoher Abkunft, reich, geistvoll, und erfreute sich einer besondern Gunst des Königs Isdegerdes. Als aber dieser die Christen verfolgen ließ, war Jakob so unglücklich, seinen Christenglauben zu verläugnen. Seine Mutter und seine Gemahlin empfanden den tiefsten Schmerz über seinen tiefen Fall, beteten ohne Unterlaß um seine Bekehrung und schrieben ihm nach des Königs Tode einen eindringlichen Brief, seine Sünde doch wieder gut zu machen, um den göttlichen Strafgerichten zu entgehen. Dieser Brief machte einen solchen Eindruck auf ihn, daß er von nun an nicht mehr am Hofe erschien. Der König Varannes V. (420–440), von seiner Umänderung in Kenntniß gesetzt, ließ ihn nun vor sich kommen. Jakob bekannte großmüthig, daß er ein Christ sei, und brachte den König durch seine freimüthigen Reden dahin, daß er ihn auf die Folter zu spannen und ihm Glied für Glied abzuschneiden befahl. Jakob ging voll Muth auf den Richtplatz und ermunterte die zögernden Schergen, ihre Befehle zu vollziehen. Als man ihm den rechten Daumen abgeschnitten, betete er: »Erlöser der Geister, nimm hin diesen Zweig des Baumes; der Baum wird zwar in Fäulniß versinken, dareinst aber wieder aufgrünen.« Nach abgeschnittenem Zeigefinger rief er aus: »Es freut sich mein Herz, und meine Seele jauchzet, auch mein Leib wird sicher wohnen (Psalm 15,9.). Nimm hin, o Herr! auch diesen andern Zweig.« Die Freude, welche seine Seele durchströmte, ergoß sich nicht nur in Worten, sondern überdeckte selbst sein Antlitz. So oft ihm ein Finger abgeschnitten wurde, dankte er Gott. Als ihm zuletzt die Hände und Füße verstümmelt waren, redete er die Schergen ruhig an: »Jetzt, da die Aeste gefallen, hauet auch den Stamm nieder.« Hierauf schnitt man dem Helden Gottes die Füße, Hände, Arme und Schenkel ab und endlich auch das Haupt. Wegen dieser erlit. tenen Todesart heißt er »Intercisus« d.i. der (gliedweis) Zerschnittene. Sein Tod fällt auf den 27. Nov. des J. 421, des zweiten der Regierung des Varannes. Die Christen sammelten seine Gebeine, legten sie sammt dem Haupte in eine Urne und beerdigten sie an einem den Heiden unbekannten Orte. Später kamen sie nach Braga (Bracara) in Portugal, wo ihre Translation am 22. Mai gefeiert wird. Auch das Mart. Rom. gedenkt des heil. Blutzeugen am 27. Nov. mit dem Zusatze, daß zu seiner Zeit dort in Persien noch unzählige Christen für den Glauben gelitten hätten. Nach Hack (Bilderkreis S. 38) wird er mit abgehauenen Händen und Füßen dargestellt. Auch im Elenchus ist dieser Heilige angegeben. (But. XVII. 335.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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