Joathas, S.

Joathas, S.

S. Joathas, M. (22. Mai). Dieser Heilige soll nach dem Hagiologen Ferrarius in Afrika gelitten haben, und dessen heil. Leib dann später nach Belluno (Bellunum) im Venetianischen gebracht worden seyn, wo er als Patron hoch verehrt wird. Zugleich gibt derselbe alte Lectionen, welche an seinem Feste in der Kirche von Belluno gelesen werden und im Wesentlichen Folgendes enthalten: Der hl. Joathas war aus dem Bezirke von Pentapolis (gente Pentapolitanus) und wurde bei dem Richter Dadius, der den Kaiser Maximianus von Rom nach der Pentapolis zur Bestrafung der Christen gesendet hatte, als Christ angeklagt. Da er auf seinem christlichen Bekenntnisse standhaft beharrte, wurde er zuerst grausam geschlagen und sodann ganz zerfleischt in den Kerker geworfen. Am andern Tage wurde er, da er auf seinem Sinne beharrte, an ein Wagenrad angebunden und so lange herumgeschleppt, bis sein Leib ganz zerbrochen war, und er so seinen Geist aufgab. Damit die Christen seinen heil. Leib nicht begraben konnten, ließ ihn der Richter in einen heimlichen Ort werfen. Aber der sel. Bischof Theodorus fand später auf wunderbare Weise seine Reliquien und brachte sie auf eine Villa (ad Adrianam villam), wo später eine Kirche über dieselben gebaut wurde, bis sie dann auf wunderbare Weise nach Belluno kamen etc. Diesem fügt Ferrarius bei, daß man nicht wisse, wann und wie diese Reliquien von Cyrene (in Afrika) nach Belluno gebracht worden seien; woher er aber weiß, daß der hl. Joathas in Afrika gemartert worden sei, sagt er nicht. Vielleicht hat ihn nur der Name »Pentapolis« dazu bestimmt, der »ein Gebiet von fünf Städten« bezeichnet und allerdings in Afrika sich findet. Allein es gibt auch eine italienische Pentapolis39, welche nach dem Bollandisten Henschenius die fünf Städte Rimini, Pesaro, Fano, Osmo und Ancona, also so ziemlich die heutige Mark Ancona umfaßt, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß hier diese italienische Pentapolis gemeint sei. In den bezeichneten Lectionen ist wenigstens nichts enthalten, was diesem entgegen wäre, während dann sonst Alles viel leichter sich erklärt. Doch wollen wir eben so wenig als Henschenius etwas darüber entscheiden. (V. 142.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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