Johannes ab Ipra, V. (285)

Johannes ab Ipra, V. (285)

285V. Johannes ab Ipra, (12. August), der 39. Abt von St. Bertin (Sithiu) bei St. Omer, welcher auch bei Bucelin (Suppl. 174) und zwar am 12. August vorkommt, war nach Laplane (I. 165) geboren zu Ypern, und seine Wahl zum Abte geschah im J. 1081. Die Benediction erhielt er von dem Bischofe Gerard von Cambrai, und seine Inthronisation geschad mit großem Pompe unter allgemeiner Freude. Kaum hatte er aber den Friedensluß aller Religiosen erhalten, als im Kloster eine große Feuersbrunst entstand, welche auch die Kirche ergriff und selbst der Stadt Gefahr drohte. Doch der neue Abt ließ sich durch dieses große Unglück nicht entmuthigen, sondern machte sich bald ans Werk und stellte die Kirche sowie auch das Kloster viel schöner her, als sie früher waren. In der Kapelle der seligsten Jungfrau ließ er ein heiliges Grab (Saint Sépulchre) herstellen, welches mit Basreliefs die Geburt, das Leiden, die Auferstehung und Himmelfahrt unsers Herrn darstellte. Auch sammelte er eine ausgezeichnete Bibliothek92 und ließ mehrere gute Handschriften durch Mönche anfertigen. Nachdem er 15 Jahre lang mit Weisheit regiert und viele wichtige Arbeiten vollendet, auch im Auftrage des Papstes Urban II. eine schwierige Sendung mit gutem Erfolge ausgeführt hatte, erkrankte er zu Bergues und starb bald nachher unter den Thränen seiner Brüder am 14. März 1095. Er wurde auf der nördlichen Seite des Klosters begraben; doch konnte man im Jahre 1844 sein Grab nicht finden. Er wird abgebildet mit gegeschornem Kopfe, die Hände aufgehoben, ein Kreuz im rechten Arme tragend; zu seinen Füßen ist ein Sarg, wahrscheinlich mit den Gebeinen des hl. Silvinus. Er sieht mit Bestürzung, jedoch mit Fassung den Brand seiner Kirche. (Lp. I. 165–171.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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