- Josepha Ripol (1)
1Josepha Ripol. (7. Febr.), aus dem 3. Orden des hl. Franciscus, geboren zu Elche, einer Stadt der Provinz Valencia in Spanien. Schon früh zeigte sie sich ebenso verständig als fromm. Sie vermählte sich auf den Wunsch ihrer Eltern mit einem tugendhaften, reichen, gelehrten Jünglinge, welcher kaum erfahren hatte, daß sie den Vorsatz habe, die jungfräuliche Reinigkeit zu bewahren, als er ihr kein Hinderniß in den Weg legte, ihren Entschluß billigte, ja selbst das gleiche Gelübde vor Gott ablegte. So lebten sie denn hernach durch 30 Jahre in ihrer Ehe nur wie Bruder und Schwester. Beide hielten die Regel des 3. Ordens. Josepha mußte mancherlei Prüfungen erfahren. Eine schwere Krankheit befiel sie. Dann trafen sie schwere Verleumdungen; selbst ein Priester stimmte in das Gerede der bösen Zungen mit ein. Mit sich selbst ringend, ob sie sich nicht gegen die Beschuldigungen vertheidigen sollte, hatte sie ein Gesicht, wie der eingeborne Sohn Gottes vor dem Hohenpriester schweigend die gegen ihn vorgebrachten Anklagen anhörte. Sie that nach diesem Vorbilde; auch kam wirklich nachher ihre Unschuld an den Tag. Nachdem Josepha viele Jahre in Uebungen christlicher Vollkommenheit zugebracht hatte, starb sie, reich an Verdiensten, am 7. Febr. 1640 im Rufe der Heiligkeit und wurde in der Franciscanerkirche zu Valencia beigesetzt. (Born. I. 105.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.