Josephus Tsong (69)

⁶⁹Josephus Tsong, (5. Juni), auch Tsang, wie er in den Analect. (II. 552) heißt, ein Martyrer in Korea. Da dieser, im niedrigsten Stande geboren, sehr arm war, hatte er Anfangs sein Brod durch einen Handel mit kleinen Waaren sich zu erwerben gesucht, was er bald nachher, da dieses Geschäft ihn zur Unredlichkeit verleitete, aufgab, auch nicht wieder betrieb, so sehr auch die der Nahrung bedürftige Familie ihn anflehte. Er wolle, sagte er, sein Gewissen nicht beflecken. Als in Korea die Verfolgung losbrach, sehnte er sich, Martyrer zu werden. Die Soldaten ergriffen ihn auch bald und führten ihn ins Gefängniß. Da mehrere Tage Niemand auf ihn achtete, fing er selber an: »Warum werd' ich übergangen, ich bin ein Christ!« ›Er ist im Fieber,‹ sagten die Gerichtsdiener. »Ich bin nicht im Fieber, ich bin bei gefunden Sinnen, ich bin ein Christ und hieher gekommen, um zu leiden und zu sterben.« Der Richter bewilligte das, wonach er so sehnlich verlangte; er befahl ihm 25 Schläge mit dem Brette zu versetzen. Joseph starb fast augenblicklich darauf am 5. Juni 1839, in einem Alter von 54 Jahren. (Wm. S. 90.)