- Juliana de Puresellis, B. (28)
28B. Juliana de Puresellis, (15. Aug.), eine fromme Augustiner-Nonne im Kloster Madonna del Monte oder Varese (S. Mariae de Monte supra Varesium) im Mailändischen, war die erste Gefährtin der sel. Katharina9 von Palanza, welche jenes Kloster gestiftet hat und von den Bollandisten am 6. April (I. 643) behandelt wird. Eben an diesem Tage sprechen sie S. 647. nr. 10 auch von unserer sel. Juliana, welche am 14. Oct. 1454, nachdem Katharina im 30. Monate auf jenem Berge gelebt hatte, sich derselben anschloß. Juliana war als die Tochter eines Bauers im J. 1427 geboren in einem kleinen Orte bei Busto-Arsizio in der Nähe des Lago maggiore, weßwegen sie im Martyrologium der Augustiner-Eremiten, wo sie am 14. August vorkommt, den Namen B. Juliana a Busto-Arsitio hat. Sie führte schon frühzeitig ein sehr frommes Leben, betete und fastete gern, verrichtete aber dabei doch ihre Arbeiten so gut als die übrigen Hausgenossen. Ihr Vater wollte sie immer zum Heiraten zwingen und plagte sie 10 Jahre lang mit verschiedenen Anträgen, ja er schlug sie sogar einige Male, um seinen Zweck zu erreichen. Da sie nun in dieser Noth die seligste Jungfrau Maria um ihre Fürbitte anrief, fühlte sie in sich den Antrieb, den heil. Berg oder Varese zu besuchen und begab sich denn auch am 14. Oct. 1454 mit ihrem Bruder dorthin in einem Alter von 27 Jahren. Hier hörte sie von der sel. Katharina, die sie sofort besuchte und von welcher sie dann auf ihre dringende Bitte die Erlaubniß bekam, bei ihr bleiben zu dürfen. Sie sagte daher zu ihrem Bruder, er möge nun allein nach Hause gehen, da sie hier ein Haus und eine Mutter gefunden habe, durch deren Leitung sie ihre Seele zu retten hoffe. Wirklich machte sie auch unter der Leitung der sel. Katharina große Fortschritte in der Tugend, namentlich in der Sanftmuth und Demuth, deren sie sich besonders befliß. Nach und nach schlossen sich mehrere Jungfrauen an und im J. 1500 zählte das Kloster schon 40 Nonnen, welche nach der Regel des hl. Augustinus lebten. Die sel. Juliana, welche sich besonders auch durch ihren Gebetseifer auszeichnete, war stets ein Muster für Alle. Vor ihrem Tode ließ sie sich auf den Boden legen und blieb dort mehrere Stunden stillschweigend liegen, die Hände und Augen zum Himmel erhoben, als wenn sie mit einem lange und sehnlichst Erwarteten eine angenehme Unterredung hätte, bis sie endlich ihre Seele dem Himmel übergab im J. 1501 (nicht 1540, wie es bei Migne heißt) am 15. Aug. als am Feste der Himmelfahrt Mariä. Nach ihrem Tode sollen mehrere Wunder geschehen seyn, wie auch der große Feldherr und Gouverneur Joh. Jak. Trivultius bezeugt. Am 12. Febr. 1547 wurde ihr Leib in den Chor der Nonnen übertragen, und am 23. Oct. 1650 fand eine sehr feierliche Uebertragung statt, bei welcher bestimmt wurde, daß, weil die Feier ihres Sterbtages durch das Fest Mariä Himmelfahrt immer gehindert ist, der 4. Sonntag im October der sel. Juliana geweiht seyn solle. †
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.