- Julianus Urius, B. (108)
108B. Julianus Urius, (17. März), ein angesehener frommer Mann aus Padua, welcher aus Andacht öfter nach Jerusalem reiste und von dort einmal die Leiber von drei unschuldigen Kindern zurückgebracht haben soll. Einmal hatte der im J. 1048 zum Bischof von Padua erhobene Bernardus Maitraversus einen Traum, in welchem ihm angezeigt wurde, daß in der Kirche der hl. Justina11 die Leiber von einigen Heiligen verborgen seien. Er suchte nach und fand auch wirklich drei marmorne Särge mit Inschriften, nach welchen in einem Sarge der Leib des hl. Bischofs Maximus von Padua, im andern der des frommen, tzulianus mit drei Knaben und im dritten der einer frommen Klosterfrau, Namens Felicitas, sich fand. Als Papst Leo IX. im J. 1053, aus Pannonien zurückkehrend, nach Padua kam und dort von den Wundern hörte, welche auf die Fürbitte der Genannten inzwischen gewirktworden waren, setzte er sie unter die Zahl der Heiligen (Divorum). Nach dem Hagiologen Arnoldus Wion, welcher unseren Julianus am 17. März hat, wäre derselbe ein Benedictiner gewesen und von Papst Leo IX. am 2. Aug. »canonisirt« worden. Nach einem andern Autor wäre er am 2. Aug. mit den Uebrigen aufgefunden, und deßwegen an diesem Tage ihr Fest in Padua gefeiert worden. Der Bollandist Papebroch glaubt, tzulianus sei sein Name und Urius sein Zuname gewesen, und er sei erst im höheren Alter in den Orden getreten; doch der Bollandist Jacobus Bueus bemerkt im Leben der hl. Justina11 am 7. Oct. (III. 813. nr. 97) nach neueren Documenten, daß Beide verschiedene Personen seien, und daß vom hl. Urius erzählt werde, er habe die Reliquien des hl. Apostels Matthias und des hl. Evangelisten Lucas von Constantinopel zuerst nach Venedig, dann aber nach Padua gebracht und in der Kirche der hl. Justina beigesetzt, er selbst aber sei später in einem eigenen Schreine von Stein gefunden worden. Ferner heißt es, Beide seien mit mehreren Andern nach wiederholter Zerstörung der Kirche im J. 1177 nochmal ausgegraben und dann im J. 1562 in ein neues Gebäude übertragen worden. (Vergl. S. Justina11). Warum sie ihn aber um 17. März nicht als »heilig,« sondern nur als »selig« in ihr Werk aufgenommen haben, ist nicht angegeben. (II. 610.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.