- Justina, S. (9)
9S. Justina, (26. Sept.), eine Jungfrau aus Antiochia, welche im J. 304 bei Nikomedia in Bithynien mit dem hl. Cyprianus13 gemartert wurde und nicht blos im Mart. Rom., sondern auch im römischen Breviere vorkommt. In diesem heißt es auch, daß ihre Leichname von Schiffern nach Rom gebracht und zuerst auf dem Landgute der edlen Frau Rufina begraben, später aber in die Stadt selbst übertragen und in der Constantinischen Basilica (Lateran) neben dem Baptisterium beigesetzt worden seien. Doch werden auch in andern Kirchen Rom's Reliquien von diesen hhl. Martyrern verehrt. Deßgleichen sollen Reliquien von ihnen nach Utrecht gekommen seyn, wenn sie nicht etwa von einer jener Gefährtinnen der hl. Ursula stammen, die auch mit dem Namen Justina bezeichnet sind (vgl. Justina15 21). Zu Villereux, einem Dorfe in Lothringen, befindet sich das Haupt einer hl. Justina; doch bezweifelt der Bollandist Johonnes Cleus, ob dasselbe von unserer hl. Justina sey. Auch bezüglich des in der Stadt Lucca verehrten Hauptes einer hl. Justina besteht der nämliche Zweifel. Dagegen ist es wahrscheinlicher, daß ein Theil der Reliquien unserer hl. Justina um das J. 997 nach Piacenza (Placentia) übertragen worden sey, obwohl die von dem Bollandisten gegebene Geschichte dieser Uebertragung, in welcher auch mehrere bei die ser Gelegenheit geschehene Wunder angeführt werden, demselben ebenfalls etwas verdächtig ist. Jedenfalls kann er nicht zugeben, daß auch die hhl. Martyrer Cyprianus und Theoktistus welche zugleich mit ihr gemartert worden sind, dahin übertragen worden seien. Nach Menzel (Symb. I. 201) hat die hl. Justina auf einem im Wiener Belvedere befindlichen Bilde ein Einhorn als Sinnbild der Jungfräulichkeit neben sich. Ueber die Geschichte dieser Heiligen sehe man das Nähere im I. Bande bei S. Cyprianus13. (VII. 195–262).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.