- Loth
Loth (im Hedr. eig. Lot d.i. »Verhüllung«), der Sohn des Aran, steht nach den Bollandisten am 9. Oct. (IV. 565) mit seinem hl. Onkel Abrahamin zwei griechischen Menäen, während im Mart. Rom. an diesem Tage nur der hl. Abraham, »der Vater aller Gläubigen«, sich findet. Da dieselben in ihr Werk nur jene Heiligen des A. B. aufzunehmen pflegen, die auch im Mart. Rom. vorkommen, so übergehen sie den Loth und verweisen seinetwegen auf die hl. Schrift. Uebrigens haben sie ihn auch noch am 10. Oct. (V. 4), an welchem Tage er in den Martyrologien von Ado, Notker und Wandelbert steht, und am 12. Oct. (VI. 5), wo er bei Usuard vorkommt, unter den Prätermissen. Der hl. Apostel Petrus (2. Petr. 2, 7. 8) nennt ihn einen »gerechten Mann, der durch die Unbild gottloser Leute und ihren schwelgerischen Wandel gequält ward, indem er bei Allem, was er sah und hörte, gerecht blieb, obwohl er bei denen wohnte, welche von Tag zu Tag seine gerechte Seele mit bösen Werken peinigten«. Aus der heil. Schrift ist bekannt, daß, alsThare mit seinem Sohne Abraham von Ur in Chaldäa nach Haran im Lande Chanaan zog, auch Loth, der Sohn seines Sohnes Aran, mu ihm ging (Gen. 11, 31). Als dann Abraham auf Befehl Gottes das Haus seines Vaters verließ, ging auch sein Neffe Lot mit ihm und zwar zuerst nach Sichem, dann nach Aegypten (Gen. 12, 4 ff.). Als sie wieder nach Chanaan zurückkehrten, und wegen Mangels an hinreichendem Platze zwischen den beiderseitigen Hirten Streit entstand, schlug Abraham eine Trennung vor, und Lot wählte für sich die damals noch sehr fruchtbare Gegend von Sodoma, während Abraham in Chanaan blieb (Gen. 13, 1 ff.); aber Als nach etwa 8 Jahren Lot im Kriege, gen Sodoma gefangen genommen wurde, befreite ihn Abraham (Gen. 14, 1–16). Da nach einiger Zeit Gott die Stadt Sodoma wegen ihrer Laster vernichtete, rettete Er den Lot auf wunderbare Weise, indem zwei Engel, die er begehrt und vor den Anfällen der Sodomiten beschütz hatte, ihn und seine Frau, die bei den Rabbinern Hedith heißt, und seine zwei Töchter, deren Namen nicht bekannt sind, hinausführten, ehe Sodoma und Gomorrha durch Schwefel und Feuer zerstört wurde. Da seine Frau, dem erhaltenen Verbote zuwider, umschaute, wurde sie in eine Salzsäule verwandelt, an was auch Jesus einmal erinnert (Luk. 17, 32), während Lot mit seinen beiden Töchtern nach Segor ging, das um seinetwillen vere schont wurde, und dann auf das Gebirg, wo er in einer Höhle wohnte und später durch seine Töchter zum Falle kam, so daß er der Stammvater der Moabiten und Ammoniten wurde (Gen. 19, 1–38), denen Gott eigene Besitzungen anwies (Deut. 2, 9. 19), welche aber dem Volke Israels von Zeit zu Zeit vielen Schaden zufügten (Ps. 82, 9). †
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.