Magdalveus, S.

Magdalveus, S.

S. Magdalveus, Ep. Conf. (4. al. 3. und 11. Oct.) Der hl. Magdalveus, Bischof von Verdun (Verodunum) führt in den Quellen vielerlei Namen. Er heißt Madelväus, Madelveus, Madalveus, Madalfeus, Madalfus, Magdalveus, Magdelveus, Magdelväus, Madulfus, Madulus, Madulutus. Die Franzosen nennen ihn Mauvé, zuweilen auch Mauvis. Er war nicht, wie man früher glaubte, der unmittelbare Nachfolger des Bischofs Agronius (Armonius). Diesem folgte vielmehr (Rettberg, K.-G. Deutschl. I. 529) Peppo, nach dessen Ableben der bischöfliche Stuhl mehrere Jahre unbesetzt blieb, bis König Pipin den hl. Magdalveus ernannte. Zu Verdun um d.J. 711 geboren, wurde er noch als Laie Abt der Kanoniker von St. Vito (Vannes). Als er sein Bisthum antrat, befand sich dasselbe in einem erbarmungswürdigen Zustande19. Es hatte einen heiligen Mann nöthig, wie er war, der die Großthaten seiner hhl. Vorfahren beständig im Auge hatte, deren Fürbitte er sich empfahl, deren Tugenden er nachahmte. Schon als Jüngling lebte er untadelhaft und oblag mit großem Eifer dem Studium. Als Priester baute er auf diesem guten Grunde fort. Was die heiligen Weihen von ihm verlangten, wollte er seyn. Wo keine Kirchen waren, ließ er solche erbauen, die zerstörten oder herabgekommenen stellte er wieder her. Er hielt strenge auf regelmäßige und würdige Feier des Gottesdienstes, predigte im Lande herum die heilsame Lehre des Glaubens, bereiste das Bisthum, um die Sitten des Klerus und des Volkes zu verbessern, und ertheilte fleißig die Firmung und den bischöflichen Segen (plebes salutari doctrina edoceus et episcopali benedictione sacrique chrismatis confirmans). Dabei suchte er, wie es in seiner von Abt Hugo von Flavigny verfaßten Lebensbeschreibung weiter heißt, in allen Handlungen Gottes Ehre, nicht die seinige. Andeutungen, daß er den Klerus geordnet, lassen vielleicht, wie Rettberg (l.c.) bemerkt, auf Einführung der Regel des hl. Chrodegang (s. Chrodegandus) schließen. Besonders war er darauf bedacht, die Güter der bischöflichen Kirche von Verdun, welche zum Theil verloren gegangen, zum Theil aber herabgekommen waren, wieder zu erlangen und zu verbessern. Zu diesem Ende machte er einmal eine Reise bis nach Aguilanien. Auch der Abtei St. Vito (Vannes) blieb er sorgsam zugethan und schenkte ihr ein Landgut. Er that mehrere Wunder, vorzüglich an Besessenen. Sein größtes Verdienst aber ist ohne Zweifel, daß er sich Allen als Muster und Spiegel vollendeter Heiligkeit darstellte (omnibus exemplar et speculum totius sanctitatis se praebuit). Auf einer Wallfahrt nach Jerusalem, die er dazu benützte, um zur Erbauung der abgebrannten Domkirche zu Verdun Almosen zu sammeln, erhielt er durch den Bischof Eusebius von Jerusalem viele Reliquien (und einen sehr kostbaren krystallenen Becher), die er in dem Dome zu Verdun niederlegte. Außerdem besuchte er Agaunum (St. Moriz), Rom, Monte Gargano, Ephesus (um das Grab des hl. Johannes zu ehren), und baute zu Ehren der hl. Büßerin Magdalena2 eine Kirche. Er erkrankte in seinem Patrimonium zu Nova Villa und starb daselbst, jedoch nicht (wie die Boll. glaubten) schon bald nach dem J. 762, da er auf der Versammlung zu Attigny im J. 765 noch mitunterzeichnete. Seinen Tod wird man wohl (übereinstimmend mit Gall. chr. XIII. 1172 u. 1173) in das J. 776 setzen müssen. Seinen beim HauptAltare in St. Vanne beigesetzten Leib traf man nach vierzig Jahren noch unversehrt. (II. 499–544).



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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