- Marcella, S. (7)
7S. Marcella (29. Juli al. 8. Juni und 27. Aug.). Diese Marcella, die Magd der hl. Martha, wird von den Boll. als unsicher übergangen. Indessen wird sie bei Usuardus und Rabanus zu den »Seligen« gezählt und auch im Brevier erwähnt. Deßhalb, und weil sie in der Provence und in Illyrien seit unfürdenklichen Zeiten kirchliche Verehrung genießt, heißt sie bei Grevenus (zum 8. Juni) u. A. mit Recht »heilig«. Der Sage nach überlebte sie die hl. Martha um ein Jahr und setzte deren Apostolat in Slavonien fort. Insbesondere gibt die Tradition (nach Ferlati Illyr. Sacr. I. 266) die Stadt Aenona in Dalmatien, wo jetzt der Flecken Nona liegt, als Ort ihrer Thätigkeit an. Sie stand dem Apostelschüler Anselm und dessen Diacon Ambrosius, welche beide hier gewirkt haben sollen, als treue Gehilfin zur Seite. Wie wohl begründet diese Ueberlieferung ist, ergibt sich daraus, daß die dalmatinische Kirche das Fest der hl. Marcella am 27. Aug. als dupl. 2 Cl. cum Octava begeht. Ihre Reliquien wurden, aus Furcht vor Entweihung durch die Türken, nach Jadera übertragen, und die dortige Marienkirche seitdem nach dem Namen der hl. Marcella benannt. Die hhl. Ambrosius und Anselm sind hier nachzutragen. Auch ihre Reliquien befinden sich zu Jadera. Das Fest des hl. Bischofes und Apostelschülers An selm begeht man am 26. Aug., das des hl. Diacons Ambrosius am 8. Jan., beide mit Octaven (Illyr. S. l. c.). Reliquien einer hl. Marcella wurden im J. 1279 aber auch zugleich mit den Reliquien der hl. Martha aufgefunden, welche nach Migne bei St. Victor verehrt werden. Hieraus ergibt sich, daß die dalmatinische hl. Marcella entweder eine andere, als die in der Provence verehrte, und sohin nicht pedissequa S. Marthae ist, oder daß die in der Provence aufgefundenen Reliquien einer andern Heiligen angehören. (VII. 2).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.