Maria, S. (32)

³²S. Maria, V. (1. August). Diese hl. Maria wird unter dem Beinamen »die Trösterin« zu Verona verehrt. In der Kirche ihres Namens, wo ihre Reliquien ruhen, findet sich ihr Bild mit dem der Gottesmutter, der eigentlichen »Trösterin der Betrübten«, auf dem Hochaltare. Sie trägt in der Linken eine Wage, in deren einen Schale man Bilder »duorum corporum«, in der andern einen Ring sieht, in der Rechten hält sie eine Lilie. Letzteres deutet auf ihre jungfräuliche Würde, ersteres auf die der Sage nach durch ihre Verwendung erfolgte Uebertragung der hhl. Firmus und Rusticus (von Capra in Istrien). Sie bot zu diesem Zwecke viel Gold, zumeist in Ringen und Schmucksachen bestehend, mit welchen sie die hl. Leiber aufwägen wollte. Aber siehe, auf der Wage wurden dieselben so leicht, daß die Heilige die Hälfte Goldes, das sie mitgebracht hatte, wieder heimnehmen durfte. Als sie nach Verona zurückkam, kam mit ihr auch ein heilsamer Regen, der sieben Jahre lang umsonst war erbeten worden. Wann sie gelebt habe, ist nicht sicher zu bestimmen, da historisch beglaubigte Nachrichten von ihr überhaupt nicht vorhanden sind. Sie soll die Schwester des hl. Anno¹ gewesen seyn; ist dieß richtig, so wird sie am Ende des achten Jahrh., etwa um d.J. 790, wie auch die Boll. vermuthen, gestorben seyn. Der Bischof Theobal dus ließ im J. 1320 ihre Gebeine erheben. In dem ihr geweihten Epitaphium heißt sie »die Trösterin und Wiederherstellerin des Volkes«, deren Fürbitte für Verona angerufen wird. (I. 81–83).