Antoninus, S. (2)

Antoninus, S. (2)

2S. Antoninus, Abb. (14. Febr.) Der hl. Antoninus, Abt zu Sorrento (Surrentum) im Neapolitanischen, wurde, wie Einige glauben, im Gebiete von Ancona von vornehmen und adelichen Eltern geboren. Nach den Bollandisten besteht eine constante Ueberlieferung, die etwa 12 Stunden von Sorrento entfernte Stadt Campania in der Mark Ancona (Picenum), beim Flusse Selo (Silarus), sei der Geburtsort unseres Heiligen. Wenn nach Einigen der hl. Antonin auf Monte Cassino in's Kloster getreten und daselbst auch Abt geworden ist, so ist dieß nach den Bollandisten gänzlich unrichtig; wohl aber ist es gewiß, daß er in der Gegend seiner Vaterstadt in ein Kloster trat. Butler sagt, er begab sich in ein Kloster, welches die Regel des Berges Cassino befolgte, und vereinigt auf diese Weise beide Meinungen. In Folge der Kriegsverheerungen durch den Fürsten Sico von Benevent (nicht durch die Longobarden, die ja zur selben Zeit schon unter fränkischer Herrschaft standen) genöthigt, sein Kloster zu verlassen, begab er sich im J. 818 nach Castellamare di Stabia (Stabiæ), zwischen Sorrento und Pompeji, zum Bischof Catellus, der nach der Annahme Einiger sein Verwandter war und mit dem er auf das Vertrauteste lebte. Als der Bischof Catellus nach einiger Zeit sich auf einen Berg begab, um ungetheilt der Betrachtung zu leben, und die ganze Last des Hirtenamtes auf Antonin legte, konnte dieser seinem inneren Antriebe nicht länger widerstehen und begab sich gleichfalls in die Einsamkeit zu Catellus. Hier erbauten sie nach einer Erscheinung, die sie zu gleicher Zeit hatten, eine Kirche zu Ehren des hl. Erzengels Michael, wohin alsbald fromme Pilger in großer Anzahl wallfahrteten. Während der Gefangenschaft, in welche Catellus bald darauf gerieth, kamen die Bewohner von Sorrento und baten Antonin, den Berg zu verlassen und innerhalb ihrer Mauern zu wohnen. Er gesellte sich nun den Ordensbrüdern von St. Agrippin bei und leuchtete unter denselben so hervor, daß sie ihn nach dem Tode ihres Abtes zu dessen Nachfolger erwählten. Nachdem er sein Tagwerk bis zum Jahre 830 fortgesetzt hatte, entschlief er am 13. Febr. im Herrn und wurde am 14., an welchem Tage jetzt noch sein Andenken gefeiert wird, begraben. Weil unser Heiliger auf dem Todbette den Befehl gab, man solle ihn weder in noch außer der Stadt begraben, so legte man ihn in die Stadtmauer. Als nach einiger Zeit der Fürst Sicardus (Sichardus) von Benevent, der Sohn des oben erwähnten Sico, die Stadt belagerte, konnte er der Mauer, in welcher der hl. Antonin begraben lag, nichts anhaben; ja, der Heilige soll ihm Nachts erschienen seyn und ihn derart geschlagen haben, daß er alsbald die Belagerung aufhob. Im Jahre 1534 wurden die Sarazenen auf seine Fürbitte von der Stadt vertrieben; doch kamen sie 1358 wieder und nahmen seine silberne Statue weg, während die silberne Lade mit seinen Reliquien wunderbar erhalten wurde. Da man nun eine neue silberne Statue ihm zu Ehren machen wollte, soll er dem Künstler erschienen seyn, damit er das Bild von ihm absehen könne, und diesem auch das hiezu nöthige Geld gegeben haben. Im röm. Martyrologium, wo er am 14. Febr. aufgeführt wird, ist von ihm gesagt, er sei Mönch auf Cassino gewesen und durch die Longobarden, die dieses Kloster zerstörten, daraus vertrieben worden, worauf er sich in die Einsamkeit begeben habe und in derselben gestorben sei. Beigesetzt wird noch, daß an seinem Grabe vorzüglich Besessene Heilung gefunden haben. Daß hier im röm. Martyrologium seine Lebenszeit in die Zeit der Einfälle der Longobarden gesetzt wird, kommt wahrscheinlich daher, weil sein Verfasser der Ansicht war, der hl. Antonin habe früher gelebt, wie wir denn aus Mabillon ersehen, daß ihn Einige im 6ten, Andere im 7ten oder 8ten Jahrh. leben lassen. – Auf Gemälden wird er dargestellt als Abt, mit einer Fahne in der Hand, und die Stadtmauer neben sich, was auf seinen Stand, seinen Begräbnißort und die Hilfe Bezug hat, die er gegen die Sarazenen geleistet.



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