- Munessa, S.
S. Munessa (Monessa), V. (4. Sept.). Diese hl. Jungfrau blühte im Kranze herrlicher Tugenden um die Mitte des fünften Jahrhunderts in Irland. Sie gehörte zu den vielen hilfreichen und eifrigen Seelen, welche den hl. Patritius, den Apostel dieser Insel, in seinen Arbeiten unterstützten. Wenigstens bringt die fromme Ueberlieferung sie zweimal mit ihm in Verbindung: der Heilige, heißt es, habe sie getauft, und bei ihrem Tode ihre Seele zum Himmel aufsteigen sehen. Sie stand also ganz sicher unter der Leitung dieses apostolischen Mannes. Vor ihrer Bekehrung hieß sie Muneria. Von glänzender Schönheit und hohem Adel (sie soll eine Königstochter gewesen sein) wurde sie von Vielen zur Ehe begehrt. Sie wußte damals nicht wie ihr geschah, sie schlug alle Anträge dieser Art aus, obwohl sie den Vorzug der Jungfräulichkeit noch nicht kannte, erst später sah sie darin das wundersame Wirken der Gnade, welche sie lehrte, Seele und Leib dem himmlischen Bräutigam zu bewahren, der sie zur bestimmten Zeit zur Braut erkor. Dabei litt sie von ihren Eltern viel Ungemach und schwere Noth; selbst Zauberkünste wurden angewendet, um sinnliche Neigungen in ihr zu erwecken. Sie erklärte schon damals, nur den Schöpfer und Inhaber des Sonnenlichts ehelichen zu wollen, und Gott lohnte ihr diese Sehnsucht, daß sie Jesum, das wahrhaftige Licht, kennen und lieben lernte. Sie stand in der Blüthe ihrer Jahre, als sie von den Predigten und den Wundern des hl. Patritius hörte. Sie ließ ihn rufen und verlangte die heilige Taufe. »Wenn du von deinem ganzen Herzen an Gott glaubst, so kann es geschehen«, sprach der Heilige. »Ich glaube«, war die Antwort. Nach der Legende hätte sie die Taufe nicht lange überlebt. Auf den Boden hingeworfen, übergab sie ihren Geist in die Hände der Engel, die ihn zum Throne Gottes emportrugen. An dem Orte ihres Hinganges fand sie auch ihre Ruhestätte. Mehr als dieses wissen wir von ihr nicht. Ihr Name wird verschieden genannt: Munessa Monessa, Mewessa, Muneria. Ihren Tod setzen die Boll. nach dem J. 454 und vor 460. (II. 225–228).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.