Myron, S. (1)

¹S. Myron (Miron), Ep. Conf. (8. Aug.). Dieser hl. Myron heißt bei den Griechen »Thaumaturg und Oberpriester Christi«. Er soll in Rhaucia, einem Orte auf der Insel Kreta (Candia), unfern von Cnossus unter der Regierung des Kaisers Decius (249 bis 251) von vornehmen Eltern geboren worden sein. Es wird erzählt, er habe mit seiner Frau vom Ackerbau gelebt, und von seinem Vermögen den Armen reichliche Almosen gegeben. Ebendaher soll sein Name kommen. Myron heißt nämlich ein »Träufelnder«. Als er eines Tags Wein unter die Armen austheilte, floß derselbe aus dem Gefäße so wohlriechend und reichlich, daß sich Alle darüber verwunderten. Ein anderes Mal sei Gold aus dem Gefäße geflossen und von ihm unter die Brüder vertheilt worden. Als einst Diebe seinen Erbsenacker betraten, wuchsen plötzlich Dornsträuche auf, welche ihnen durch den Leib drangen. Bei einer andern Gelegenheit konnten sie die bereits angefüllten Säcke nicht vom Platze bringen. Bald nach der Decianischen Verfolgung wurde er Bischof von Cnossus. Mit der bischöflichen Weihe vermehrte der Herr noch seine Wundergabe. Dabei schenkte Er ihm ein hohes Alter, denn er soll in seinem hundertsten Jahre, also beiläufig um d.J. 350, gestorben sein. Auf Abbildungen (Hack, S. 366) hat er einen Drachen bei sich; neben ihm liegt ein Halseisen. (II. 342–346).