Apollos, S. (1)

¹S. Apollos (Apollonius), Abb. (25. Jan.) Der hl. Apollos (Gr. Άπολλώς) – oder, wie er auch genannt wird, Apollonius – war ein Abt in der Thebais in Aegypten und ging nach dem Berichte des Palladius im 15. Lebensjahre, also noch sehr jung, in die Wüste, wo er 40 Jahre in der Abgeschiedenheit Gott diente. Als er (es war unter der Regierung des Apostaten Julian) von der Gefangennehmung seines Bruders, der im Heere diente, hörte, besuchte er ihn im Gefängnisse, wurde aber mit allen Mönchen, die bei ihm waren, vom Kriegstribun, der eben dazu kam, eingesperrt, jedoch in derselben Nacht von einem Engel befreit. Da von weit und breit die Mönche herbeiströmten, seine Worte und Lehren zu hören, gründete er ein Kloster (fratrum cohabitatio) auf einem Berge unweit Hermopolis, und stand 500 Mönchen vor, die alle an einem Tische saßen und alle das gleiche weiße Kleid trugen, wie sie denn auch alle täglich zu den heil. Sacramenten gingen. Von ihm wird erzählt, er habe durch sein Gebet einen Umzug der Heiden mit ihren Götzen so zum Stillstand gebracht, daß er sich nicht eher wieder von der Stelle bewegen konnte, als bis sie den hl. Apollos um Hülfe baten, ihre Götzenbilder wegwarfen und sich zum Christenthum bekehrten. Seinen Brüdern gab er verschiedene Lehren und Unterweisungen, besonders aber sprach er zu ihnen von den gefährlichen Folgen der Traurigkeit, und empfahl ihnen jene geistige Freude, die bei den Thränen der Buße so nothwendig ist. Er selbst besaß jene Freudigkeit im höchsten Grade, und die Heiterkeit seines Antlitzes war das Merkmal, woran ihn sogar die Fremden erkannten. Unser Heiliger war ungefähr 80 Jahre alt, als er vom hl. Petronius, der um das Jahr 393 Bischof von Bologna war, einen Besuch erhielt. Man glaubt, er sei kurz nach diesem Besuche gestorben, etwa im Jahre 395.