- Pardulfus, S.
S. Pardulfus, Abb. Conf. (16. Oct., al. 21. Dec.). Der hl. Pardulfus, frz. Pardoux, war nach der Volkssage zu Sarden, in der Nähe von Gueret (Varacte) geboren worden. Seine Eltern waren christliche wohlhabende Bauersleute. Als Knabe hatte er das Unglück zu erblinden. Dafür gab ihm Gott das innere Licht des hl. Geistes, so daß er Andern den Weg in's himmlische Vaterland zeigen konnte. Was er hatte, gab er den Armen, indem er für sich nur das unumgänglich Nothwendige behielt. Viele Kranke und Besessene, die zu ihm gebracht wurden, heilte er durch Anwendung geweihten Oeles oder durch bloße Handauflegung. Damals hatte Graf Lanthar von Limoges zu Gueret ein Kloster erbaut und mit Gütern beschenkt, damit aus den Erträgnissen für die Nahrung und Kleidung der Mönche gesorgt werden könne. Der heil. Pardulfus leitete, obwohl blind, mit Eifer und Klugheit die Angelegenheiten dieses Klosters. Er verdoppelte die Strenge seines Bußlebens: nur einmal wöchentlich nahm er Speise zu sich, niemals aber Fleisch, auch nahm er weder ein Bad, noch gebrauchte er Linnen, außer wenn es ihm zur Zeit der Krankheit von den Brüdern angerathen wurde. Mit unerhörter Strenge verfuhr er gegen sein Fleisch, und zur Fastenzeit ließ er sich von einem Schüler demüthig mit Ruthen schlagen. Im Winter wie im Sommer schlief er mit ausgespannten Armen auf dem bloßen Boden. Die Psalmen, Antiphonen und Responsorien, welche er durch öfteres Anhören seinem Gedächtnisse eingeprägt hatte, bildeten den Inhalt seiner Betrachtungen. Zur Zeit der Noth ließ er die Armen und Kranken vor seine Zelle kommen, und suchte ihnen durch das Wort Gottes Trost einzuflößen. Er hatte ein Alter von 80 Jahren erreicht, als er von einer Krankheit befallen wurde. Während derselben erschien ihm der heil. Erzengel Michael und zeigte ihm eine Leiter, auf welcher er in den Himmel steigen sollte. Seine Mönche segnend, hauchte er am 6. October seinen Geist aus, ungefähr um das J. 740. Sein Leib wurde im Kloster Gueret begraben, später aber nach Sarlate übertragen, und neben den Reliquien des heil. Bischofs Sacerdos von Limoges beigesetzt. Von dort brachte man ihn in die nahe Kirche des hl. Johannes, und ums Jahr 1000 nach Arnac, wo viele Wunder geschahen, bis er wieder nach Limoges in die St. Martialiskirche zurückkam. In der Hauptkirche zu Clermont war ihm (Boll. Jan. II. 629) ein Altar geweiht. Auf Abbildungen sieht man neben ihm einen Engel, der ihn anweist, eine bis in den Himmel reichende Leiter zu besteigen. (III. 422–438.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.