- Paternus, B. (12)
12B. Paternus (10. April), ein Recluse im Kloster Addinghofen, welches vom hl. Meinwercus (s.d.) vom J. 1015–1031 sammt einer herrlichen Kirche für den Benedictiner-Orden in Paderborn erbaut wurde. Paternus, ein geborner Schotte, gehörte zu den ersten Bewohnern dieses Klosters. Aus Liebe zur Einsamkeit wollte er, getrennt vom Convente, sich in eine benachbarte Zelle einschließen lassen. In dieser Abgeschlossenheit lebte er mehrere Jahre. Auf Eingebung Gottes verkündigte er einst dem Bischof und sämmtlichen Einwohnern von Paderborn, die Stadt würde innerhalb 30 Tagen durch einen furchtbaren Brand zerstört werden, wenn man nicht sogleich aufrichtige Buße wirke und von ganzem Herzen sich zu Gott bekehre. Man spottete aber des frommen Mönchs, nannte ihn einen Wahnsinnigen und lebte in den alten Sünden fort. Aber der Tag der Strafe erschien; am 10. April, am Freitag vor dem Palmsonntag d.J. 1058 brach an sieben verschiedenen Plätzen der Stadt das Feuer zu gleicher Zeit aus und zerstörte alle Häuser und Gebäude; es ergriff auch die Kathedralkirche und das Kloster, von jener verbrannte jedoch nur das Dach, während das von Meinwere erbaute Mauerwerk stehen blieb; von diesem aber verbrannte alles Gebälk und das ganze Innere des Hauses, nur die Einrichtung, welche auf den Rath des seligen Paternus an einen sichern Ort gebracht worden war, wurde gerettet. – Der selige Paternus selbst verließ aber auf Bitten der andern Mönche die Zelle nicht, in die er sich lebenslänglich hatte einschließen lassen, und wollte lieber verbrennen, als sein Gelöbniß brechen. Daß dieses Benehmen eines Mannes von so anerkannter Heiligkeit Gott gefallen habe, ist daraus zu erkenen, daß die Matte, auf welcherder Selige, rings vom Feuer umgeben, lag, unversehrt blieb, wie dieses der gleichzeitige Schriftsteller Marianus Scotus erzählt, der sechzehn Tagenach dem Brande von Cöln nach Paderborn gekommen war, und versichert, daß er selbst unter den Ruinen der Zelle auf jener Matte geknieet und sein Gebet verrichtet habe. Von Papebrochius wird Paternus »selig«, von Trithemius, Arnold Wion, Menardus, Bucelin, Ferrarius und mehreren Andern »heilig« genannt. Zu Paderborn wurde er immer zu den Heiligen der Stadt gezählt. (I. 897.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.