Paulus, S. (91)

⁹¹S. Paulus M. (20 Juli). Dieser heil. Diakon und Martyrer zu Cordova in Spanien wurde in dieser Stadt geboren und bei der Kirche des heil. Zoïlus (Acisclus) von dem heil. Sisinandus durch Wort und Beispiel zu einem gottesfürchtigen Leben erzogen. Als Jüngling widmete er sich vorzüglich dem Dienste der Christen, die in der Gefangenschaft der Saracenen schmachteten. Muthig trat er, um deren Loos zu erleichtern, und des ersehnten Todes für Jesus theilhaftig zu werden, freiwillig vor die Maurischen Fürsten und Obrigkeiten und bekannte Christum als wahren Gott. Deßhalb wurde er ins Gefängniß geworfen. Hier traf er mitten unter Verbrechern aller Art einen Priester, Namens Tiberinus, der schon seit zwanzig Jahren unschuldig gefangen lag. Bevor der heil. Paulus zur Richtstätte abgeführt wurde, bat ihn dieser Priester, er möge nach erlangter Märtyrerkrone seiner eingedenk sein, und wirklich wurde er schon wenige Tage nach dem Tode des Heiligen in Freiheit gesetzt. Der heil. Paulus starb glorreich am 20. Juli 851, oder, wie Andere sagen, schon im J. 837, unter dem Chalifen Abderrahman II. Der hl. Leichnam lag mehrere Tage unbeerdigt, bis die Gläubigen Gelegenheit fanden, ihn heimlich mit dem Leibe des Mönchs Theodemir, der sechs Tage nach dem heil. Paulus gemartert worden war, bei der Kirche des hl. Zoilus zu bestatten. Sein Andenken feiert auch das Mart. Rom. nach Usuardus und Eulogius. (V. 89).