- Paulus Miki, S. (14)
14S. Paulus Miki, M. (5. Febr.). Dieser hl. Martyrer, ein Japanese aus der Gesellschaft Jesu und Katechet, war aus einer vornehmen Familie im Orte Tounocun im Reiche Ava geboren worden. Sein Vater hieß Fandaidon Micki, und war ein tüchtiger Kriegsheld, der im J. 1567 die heil. Taufe empfing. Sein Sohn Paulus war 5 Jahre alt, als er diese Gnade erhielt. Als Kind schon war Paulus sehr bescheiden, sanftmüthig und liebenswürdig. Mit 11 Jahren ward er von seinem Vater dem Pater Argentinus übergeben, um in der Gesellschaft Jesu in Wissenschaft und Tugend unterrichtet zu werden. Er kam in das Seminar zu Anzicquiama, wo sich außer ihm noch 24 japanesische Jünglinge aus vornehmen Familien befanden. Dort lernte er die japanische und lateinische Sprache, vorzüglich aber die Glaubens- und Sittenlehre. Später wurde auf Befehl des Kaisers Taicosama das Seminar nach Ozoca verlegt. Nachdem sein Vater Fandaidon in einem Kriege gegen den König von Saxuma im J. 1580 gefallen war, trater, 22 Jahre alt, in die Gesellschaft Jesu ein. Nach vollendetem Noviziate verlegte er sich auf das Studium der Theologie und die Kenntniß der japanischen Secten, um bei den mit den Bonzen vorzunehmenden Disputationen deren Irrthümer widerlegen zu können. Bald ward er einer der berühmtesten Prediger der Gesellschaft in Japan; überall verkündigte er das Wort Gottes mit glänzendem Erfolge, so daß er Viele zum Christenthum bekehrte. Er widerlegte die Bonzen nicht allein durch das lebendige Wort, sondern auch durch Schriften. Als er am 1. Jan. 1597 gefangen von Ozoca nach Meaco geführt wurde, freute er sich ungemein, und sprach zu seiner Umgebung: »Ich habe jetzt 33 Jahre gelebt, in diesem Alter ist Christus für uns gestorben. Der heutige Tag ist dem heiligsten Namen Jesu geheiliget, dessen Gesellschaft ich Unwürdiger einverleibt bin.« Am 9. Februar sprach er: »Heute ist Mittwoch, an welchem Tage der Herr Jesus den Juden verkauft worden. Man sagt sogar, daß wir am Freitage mit Ihm sterben dürfen. Ich freue mich, daß ich in so Manchem meinem Herrn ähnlich sein kann.« Im Gefängnisse predigte er noch den Wächtern und Verbrechern, und Einige versprachen ihm, bei nächster Gelegenheit Christen zu werden. Vom Leiden Christi sprach er mit so vieler Würde und Begeisterung, daß ein vornehmer Krieger, der ihn hörte, sich mit fünf andern Vornehmen bekehrte, und selbst während dieser Verfolgung zu Ozoca die heil. Taufe empfing und ohne Furcht sich als Christen bekannte. Als der hl. Paulus das für ihn bereitete Kreuz erblickte, weinte er vor Freude und sagte Gott Dank für das große Glück, wie sein Heiland am Kreuze sterben zu dürfen. Mit heiterem und fröhlichem Angesicht entzog er in aller Demuth sich den Ehrenbezeugungen, welche Japanesen und Portugiesen ihm erweisen wollten und ging muthigen Herzens dem Kreuze entgegen. Am Kreuze hielt er noch eine Rede, und entbot durch die Anwesenden einigen Abwesenden seine Grüße. Bevor er mit den Lanzen getödtet wurde, sprach er noch: »In deine Hände, o Herr! empfehle ich meinen Geist. Kommt zu Hilfe ihr Heiligen Gottes.« So starb er am 5. Juli 1597. (S. S. Petrus Baptista und die Ordens- und Bundesgenossen dieses hl. Paulus: Johannes17 und Jacobus5.) (I. 735–737.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.