- Publius, S. (3)
3S. Publius, Abb. (25. Jan.) Dieser heil. Publius führt in der Geschichte der Kirche einen berühmten Namen. Es ist, nach Theodoret, fast zweifelhaft, ob er geistig oder körperlich liebenswürdiger war. Sein Geburtsort ist Zeugma (Zekme) in Syrien. Dort lebte er auch, nachdem er sein ganzes Vermögen den Armen ausgetheilt, in einem der Stadt nahe gelegenen Häuschen, einzig dem Dienste des Herrn. Nie sah man ihn müssig. Psalmengesang mit Gebet und geistlicher Lesung, Bewirthung der Fremdlinge, Handarbeit waren seine täglichen Verrichtungen. Gleichgesinnte nahm er anfänglich nicht in seine Wohnung auf, gestattete aber, daß sie kleine Zellen in der Nähe errichteten, und stand ihnen mit Liebe und Eifer vor. Besonders hielt er auf Enthaltsamkeit, Gebet und Nachtwachen. Bald verwandelte sich aber die Einsiedelei in ein volkreiches Kloster. Seine Genossen lebten blos von Kräutern und Gemüsen, mit schwarzem Brode, das er ihnen vorwog. Milch, Käse, Trauben, selbst der Essig waren verboten. Oel war nur von Ostern bis Pfingsten gestattet. Auf Bitten seiner Untergebenen theilte er dieselben nach der Sprache in zwei Genossenschaften, Griechen und Syrer. Eine Zeitbestimmung geben die Boll. nicht. (II. 621–623.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.