Quinidius, S.

Quinidius, S.

S. Quinidius Ep. Conf. (15. Febr.). Der hl. Quinidius, welcher auch Quindius, Quindinus (Quineze), Clinidius, Cinidius und Quinidus heißt, Bischof von Vaison (Vasio Vocautiorum) in Frankreich, war in dieser bischöflichen Stadt von angesehenen und frommen Eltern geboren. Seine Mutter wallfahrtete vor ihrer Entbindung nach Arles zum Grabe des hl. Martyrers Trophimus und erhielt dort durch eine Engelserscheinung die Zusicherung, daß der Sohn, den sie unter dem Herzen trage, Viele zur Seligkeit führen werde. Er wurde vielleicht in Lerins gebildet. Den Grund zu seiner zukünftigen Heiligkeit und Gelehrsamkeit legte er jedenfalls durch ächt kirchliche Erziehung. Eine Zeit lang lebte er als Einsiedler in der Diöcese Aix, und kehrte dann in seine Heimat zurück. Nach empfangener Priesterweihe machte ihn der hl. Bischof Theodosius zum Archidiacon. Als solcher unterschrieb er im Namen seines Bischofes die Beschlüsse der fünften Synode zu Arles im J. 552. Um diese Zeit, wenigstens nicht viel später, wurde er dessen Coadjutor mit dem Rechte der Nachfolge. Der König Childebert I. (gest. i. J. 558) gab seine Zustimmung. Er verwaltete sein Bisthum1 mit der liebevollsten Hirtensorgfalt und Wachsamkeit. Ueberall, in den Cottischen Alpen, in den Dörfern der Apenninen, bis nach Italien und Rom verbreitete sich die Kunde seines Glaubenseifers. Bald nach seiner Erhebung geschah es, daß Mummulus Graf von Auxerre, wahrscheinlich im Auftrage des Königs, in Vaison eintraf. Der Zweck seiner Sendung ist unbekannt. Wir wissen nur, daß er sich durch den kalten Empfang des Bischofs beleidigt fühlte und ihn deßhalb beschimpfte und verhöhnte. Als aber Mummulus gleich nachher schwer erkrankte, erkannte er in dieser Heimsuchung die Hand Gottes, ließ sich zu dem Bischofe bringen und bat ihn um Verzeihung. Der Mann Gottes verzieh ihm, ermahnte ihn aber zugleich, allezeit das Wort Christi zu bedenken: »Wer euch hört, hört mich; wer euch verachtet, verachtet mich.« Darauf wurde Mummulus gesund und übergab dem Heiligen aus Dankbarkeit große Summen, um dieselben an die Armen zu vertheilen. Während wir Obiges seiner Legende entnehmen, erzählt die Geschichte, daß er noch i. J. 572 auf der vierten Synode zu Paris »im Namen Christi« deren Beschlüsse unterzeichnete. In eben diesem Namen führte er seine ganze bischöfliche Amtsverwaltung, legte er den Kranken die Hände auf, führte die Sünder zu Buße, tröstete er die Leidenden, zeigte er Mitleid und Theilnahme, wo es ihm unmöglich war zu helfen. Als die Zeit der Aernte kam, bestellte er sein Haus, und entschlief selig im Herrn ums J. 578 oder 579 am 15. Febr. Die Boll. setzen 556 als beiläufige Jahrzahl. Sein Nachfolger Artemins ist i. J. 581 geschichtlich bezeugt. An seinem Grabe riefen bald unzählige Bedrängte seine hilfreiche Fürbitte an, und zahlreiche Wunder bezeugten nach der einstimmigen Aussage aller ältern Martyrologien seine Heiligkeit. (II. 828–832.)



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