Reginswindis, S.

Reginswindis, S.

S. Reginswindis (Regnisidis) (15. Juli), ein 7jähriges Mädchen zu Laufen am Neckar, O.-A. Besigheim, in Schwaben, deren Geschichte nach der umlaufenden Volkssage im 11. Jahrh. geschrieben wurde. Zur Zeit des Bischofs Humbertus von Würzburg v. J. 832–841 hatte der Kaiser Ludwig der Fromme ein Gut zu Laufen dem Nordgauischen Markgrafen Ernst geschenkt, der von seiner Frau Fridburga eine einzige Tochter, Regiswindis hatte. Einer seiner Diener, ein Bruder der Amme des Kindes, wurde wegen Nachläßigkeit im Dienste von ihm hart gezüchtiget, deßhalb erwürgte die rasende Amme, um sich an Ernst und Fridburga zu rächen, das unschuldige Mädchen und warf es vom Schlosse herab in den unten vorüberrauschenden Neckar. (Der Ort hat von dem dort sehr starken Gefälle des Nekar den Namen.) Das im Wasser erstickte Kind ging aber nicht unter, noch konnte es durch die Gewalt der Strömung von der Stelle bewegt werden. Am dritten Tage gegen Abend sahen einige Bürger das Mädchen wie lebend auf dem Wasser sitzen. (Nach einer andern Lesart fand man sie am dritten Tage mit noch gerötheten Wangen in dem Schlunde eines Fisches) Sie brachten den Eltern Nachricht, zogen dann das Mädchen aus dem Wasser und beerdigten es in der Gruft der Hauptkirche. Als Bischof Humbert von der schrecklichen That gehört hatte, kam er nach Laufen, tröstete die jammernden Eltern und bewog sie, über der Begräbnißstätte des Kindes, das jetzt eine Heilige sei, eine Kapelle zu erbauen. Die Unthat fällt ins J. 837. Später, i. J. 1003, entstand bei dem Grabe des hl. Kindes ein Nonnenkloster. Malerisch schön steht heute noch die ihr geweihte Kirche der Oberamtei gegenüber. (IV. 90–95.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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