- Rudolphus Corbaeus (7)
7Rudolphus Corbaeus et Johannes, M. M. (17. al. 18. Sept.) Dieser Rudolphus, ein Priester der Gesellschaft Jesu, aus einer protestantischen, aber zum katholischen Glauben bekehrten englischen Familie, hatte auf dem Continent Theologie studirt, war in Belgien Jesuit geworden und hierauf in sein Vaterland zurückgekehrt, wo er 12 Jahre lang meistens zu Fuß umherreiste und bei krankem Leibe die verlassenen Katholiken Englands zur Nachtzeit besuchte und ihnen die hl. Sacramente spendete. Er war meistens als Bauer oder Bote gekleidet. Als er einst in der Grafschaft Durham in einem einsamen, mitten im Walde gelegenen Hause die hl. Messe las, wurde er ergriffen und nach Muderland gebracht. wo er des Verbrechens, katholischer Priester zu sein und als solcher Messe gelesen und seinen Glaubensgenossen die hl. Sacramente gespendet zu haben, angeklagt, freiwillig noch hinzusetzte, daß er auch Jesuit sei. Er wurde schuldig befunden und nach London ins Gefängniß Newgate gebracht, das man nur verließ, um den Galgen zu besteigen. Als der kaiserliche Prolegat ins Gefängniß kam, um einen in Deutschland gefangenen schottischen General für den Vater auszutauschen, bat dieser, daß diese Gunst seinem Mitgefangenen, dem Weltpriester Johannes Ducket zugewendet werden möge, da dieser noch kräftig an Geist und Körper, er aber alt und unbrauchbar sei. Da aber auch der Weltpriester die Marterkrone nicht verlieren wollte, sondern den Vater zur Freilassung empfohl, staunten alle Anwesenden über den neuen, unerhörten Wettstreit. Als sie am 14. Sept. d. J. 1644, nicht wegen eines Verbrechens, sondern nur weil sie Priester waren und Messe gelesen hatten, zum Tode verurtheilt wurden, vergossen sie Thränen der Freude. Vor der Hinrichtung ließen sich beide die Tonsur ausrasiren und zogen ihre Talare an. Den Galgen begrüßten sie, wie der hl. Andreas das Kreuz, indem sie ihn küßten und starben beide als Martyrer am 17. September.
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.