Sadoth, S.S.

Sadoth, S.S.

S. S. Sadoth, Ep. et Soc. M. M. (20. Febr. al. 19. und 20. Oct.). Der heil. Bischof Sadoth (Sadhoc, Sadoch, Sadoc, Schahduft, Saduch, Sciadustus, Zaduk) nach Einigen zu Susa, nach Andern zu Betgarme oder Bargerma geboren, war der unmittelbare Nachfolger des hl. Bischofs und Martyrers Simeon (21. Apr.) von Seleucia (Salec) und Ktesiphon in Persien. Er hatte denselben auf dem Concil von Nicäa im J. 325 vertreten und folgte ihm auch im Tode. Sein Name bedeutet »Freund des Königs.« Mit unverdrossenem Eifer verkündete er das Evangelium. Einst hatte er eine Erscheinung, welche er selbst in folgender Weise erzählte. »Ich sah im Traume eine Leiter in großer Glorie, die bis an den Himmel reichte. Der hl. Simeon, mit Glanz umgeben, stand in der Höhe, ich aber unten auf dem Boden. Da er mich wahrnahm, sprach er mit lächelndem Antlitze: Steige herauf zu mir Sadoth, und fürchte dich nicht. Ich stieg gestern herauf, und heute ist die Reihe an dir. Ich glaube also, daß ich für das Bekenntniß Christi den Tod leiden werde, wie er im vergangenen Jahr ihn erduldete.« Er ermahnte hierauf seine Geistlichen mit der ganzen Zärtlichkeit seines väterlichen Herzens, die Liebe Gottes treu zu bewahren und den Tod nicht zu fürchten. So lange es Tag ist, müsse man vorwärts trachten, der himmlischen Heimath entgegen, um die ehrenvolle und herrliche Erbschaft, die uns dort bereitet ist, zu empfangen und den Ueberlebenden ein schönes Beispiel heldenmüthiger Tugend zu hinterlassen. Nur die Feigen und Lässigen fürchten sich vor dem Tode und suchen ihm um jeden Preis zu entgehen. »Wer zum Tode geführt wird, kämpfe als ein Held, und wer am Leben bleibt, zeige sich als tapferer Krieger; wir sterben ja für Christus und für die Wahrheit.« Sobald der König Sapor II. (nicht Beheram) nach Seleucia gekommen war, wurde der heil. Bischof, ein großer Theil seiner Geistlichkeit, einige Priester der Nachbarschaft und eine Zahl von Mönchen und gottgeweihten Jungfrauen seiner Kirche, im Ganzen 128, gefänglich eingezogen. Man brachte sie in einen finstern Kerker, wo sie fünf Monate lang unglaubliche Leiden ausstanden. Ehe man sie folterte, band man ihre Beine mit Stricken fest, Schultern und Lenden umgab man mit Holzschienen, aus welchen die Folter sie dann gewaltsam herausriß, so daß das Knarren der Stricke und Holzschienen sich mit dem der Knochen der heil. Martyrer auf entsetzliche Weise vermischte. Während man sie so peinigte, riefen ihnen die Schergen zu: »Betet die Sonne an und gehorchet dem Könige, wenn ihr euer Leben retten wollet!« »Wir beten,« antwortete Sadoth im Namen der Uebrigen, »den einzigen Gott, den Schöpfer Himmels und der Erde an. Die Sonne ist sein Werk, und deßhalb beten wir sie nicht an. Auch das Feuer verehren wir nicht, denn Gott hat Sonne und Feuer geschaffen, damit sie uns dienstbar seien, nicht wir ihnen. Von dir, o König, drohet uns der zeitliche Tod, wir erfassen das glückliche Leben. Zögere nicht, uns zu schlachten, denn deine Nachsicht wäre unser Untergang. Wir übertreten unser gutes Gebot nicht, um deinem bösen Gebote Folge zu leisten. Du trägst das Schwert, wohlan, da sind unsere Hälse. Du kannst tödten, wohlan, da ist unser Leben!« Als dem Könige diese Antwort gemeldet worden war, erging der grausame Bescheid: »Wenn ihr meine Befehle nicht vollziehet, bricht schnell die Unglücksstunde eures Verderbens herein.« Darauf riefen Alle: »Wir sterben nicht unserm Gott, noch seinem Gesalbten. Er theilt uns das ewige Leben mit und gibt uns sein Reich zum Erbtheil. Wir sind als wackere Krieger bereit, für unsern Gott zu sterben, und bitten um den Tod. Wir beten die Sonne nicht an und wollen von königlichen Befehlen, welche den Tod und den ewigen Untergang nach sich ziehen, nichts hören.« End Uch wurden sie Alle zum Tode der Enthauptung verurtheilt. Man führte sie in Ketten zur Stadt hinaus. Unter Absingung des 42. Psalms erreichte die heilige Schaar ihre Todesstätte, wo sie ihre Stimme lauter erhoben, um Gott zu preisen und ihm zu danken; erst mit dem Leben hörten sie auf Gott zu preisen und den Namen des Herrn zu verkünden. Sad oth, wie die Acten hinzusetzen, wurde in die Stadt Bethtagat, im Lande der Huziten geführt, wo er enthauptet wurde. Die Boll. setzen dieses Martyrium ins J. 345. Das Mart. Rom. erwähnt des hl. Sadoth und seiner Gefährten am 20. Februar, die Griechen ehren sie am 19., Andere gedenken ihrer am 20. Oct. Abbildungen zeigen ihn, wie er in seinem letzten Kampfe durch eine Erscheinung Jesu und Maria getröstet wird. (III. 175–177.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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