- Sanctes a Scotoneto, B.
B. Sanctes a Scotoneto, Conf. (14. Aug.). Dieser selige Laienbruder aus dem Orden des heil. Franciscus war im 12. Jahrh. aus einer vornehmen Familie des Herzogsthums Urbino geboren. Er führt den Beinamen von Scotonetto, einem Städtchen in der Gegend von Pesaro, wo er größtentheils lebte. Das Seraph. Martyrol. nennt seinen Beinamen Montefabro. Sein Geschlechtsname war Brancasino. Er hatte das Unglück, in der Nothwehr einen Verwandten so schwer zu verwunden, daß er nach einigen Tagen starb. Dieser Unfall beunruhigte ihn so, daß er nur durch gänzliche Verlassung der Welt und lebenslängliche Buße dafür genugthun zu können glaubte. Er wurde Franciscanerbruder. Da er als solcher ein Muster in Erfüllung aller klösterlichen Vorschriften war, machte man in zum Novizenmeister der Laienbrüder. Sein beständiges Gebet war, der Herr möge ihm ein Leiden schicken, das demjenigen ähnlich wäre, welches er seinem Verwandten zugefügt hatte. Erst als er endlich erhört wurde und ein bösartiges Geschwür chm unaufhörliche Schmerzen bereitete, fing er an, gänzliche Verzeihung zu hoffen. Doch überzeugte ihn der gnädige Gott hievon noch auf andere Weise. Er hatte einen Wolf zu seinen Diensten, der ihn wie ein Hündchen begleitete aber Niemand etwas zu leide that. Zerbrochene Glocken, Geschirre u. dgl. machte er wieder ganz, als ob sie neu gegossen wären. Als er einst, da das Zeichen zur Wandlung gegeben wurde, auf die Knie fiel, um gegen die Kirche gewendet das hl. Sacrament anzubeten, sah er die vier Wände geöffnet, und den Altar, an dem der Priester consecrirt hatte, vor seinen Augen. Er starb am 14. Aug. d. J. 1290. Da sein Leichnam nicht verweste, und an seinem Grab fortwährend Wunder geschahen, übersetzte man ihn aus der gemeinsamen Begräbnißstätte, wo er Anfangs gelegen hatte, an einen mehr geehrten Ort. Papst Clemens XIV. bewilligte ihm auf den Grund unvordenklicher Verehrung den Titel »selig.« (Hueb.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.