- Severinus, S. (5)
5S. Severinus Abb. Conf. (11. al. 17. Febr.). Dieser heil. Abt zu St. Moriz (Agaunum) in Wallis starb fern von seinem Kloster in der Fremde. Sein Leben, angeblich von dem Bischofe Faustus von Sens, seinem Schüler, beschrieben, ist stark mit unächten Zusätzen versehen und deßhalb nicht glaubwürdig. Wir stellen das Hauptsächlichste ohne weitere Bemerkungen hier zusammen. Als Geburtsort wird bei Burgener (II. 222) Schloß Landon angegeben. Sicher ist jedoch nur, daß er hier starb. Die ursprüngliche Lebensgeschichte sagt kurz, ohne Angabe näherer Umstände, er sei einem edeln Geschlechte entsprossen, von Kindheit auf von seiner frommen Mutter in der hl. Schrift unterrichtet, in reifern Jahren aber dem Gotteshause St. Moriz als Abt vorgesetzt worden. Als damals der kranke König Chlodwig I. vernahm, daß ihm durch das Gebet dieses Abtes geholfen werden könnte, ließ er ihn im J. 504 zu sich kommen. Zu Nevers heilte er angeblich den hl. Eulalius, Bischof dieser Stadt, der taubstumm (?) war, ebenso einen Aussätzigen an den Thoren non Paris. Als er zum Könige kam, deckte er ihn unter Gebet mit seinem Kleide (casula, casuhula) zu, und sogleich verließ ihn das Fieber. Der König ließ darauf reichliche Almosen ausspenden und viele Gefangene in Freiheit setzen. Der heil. Severinus machte sich wieder auf den Weg. Zu Chateau-Landon (castrum Nantonis), in Gatinois besuchte er die Emeriten-Priester Paschasius und Ursicinus, die Gott in einer Clause dienten, und starb daselbst am 11. Febr. 506. Er war kaum in ihre stille Wohnung eingetreten, als er zu ihnen sprach: »Hier, ihr Diener Gottes, wird mein Leib begraben werden.« (So die Boll. Andere, unter ihnen Lütolf und Butler, nennen das J. 507). Zu Chateau-Landon entstand eine Abtei, in der seit dem 12. Jahrh. regulirte Chorherren von der Regel des hl. Augustinus wohnten. Das Mart. Hom. nennt seinen Namen am 11. Febr. mit Erwähnung der wunderbaren Heilung des Königs Chlodwig. (II. 544–551.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.