Simeon, S. (7)

Simeon, S. (7)

7S. Simeon (Simon), M. (24. März). Dieser hl. Simeon ist ein Martyrer zu Trient, welcher am 24. März 1475 als unschuldiges Kind von nur 29 Monaten von abergläubischen und fanatischen Juden grausam getödtet wurde. Ein jüdischer Arzt, Namens Tobias, lockte das Kind durch Schmeicheleien an sich und führte es in das Haus eines angesehenen Juden, der Samuel hieß. Am grünen Donnerstag Abends versammelten sich darauf die Häupter der Juden in einem an die Synagoge anstoßenden Zimmer und begannen um Mitternacht die schauderhafte That. Sie verstopften dem Kinde den Mund mit einem Tuche (nach Andern schlangen sie es ihm um den Hals), machten Schnitte in seinen Leib und singen das abfließende Blut in einem Becken auf, während die Einen seine Füße, die Andern seine im Kreuzesform auseinander gestreckten Arme hielten. Als der Knabe schon kein Lebenszeichen mehr von sich gab, durchstachen die Ungeheuer mit Ahlen und Zangen unter wiederholten Lästerungen Jesu Christi die verschiedenen Theile seines Leibes. Nachdem sie das Kind zu Tode gemartert hatten, singen sie an zu singen: »So haben wir es mit Jesus, dem Christengott, gemacht, möchten eben so alle unsere Feinde zu Schanden werden!« Und: »Wir wollen ihn umbringen wie Jesum, der Christen Gott, der nichts ist!« Um den Nachforschungen der Behörde zu entgehen, verbargen sie die Leiche zuerst auf einem Heuspeicher, dann in einem Keller und warfen sie zuletzt in einen Bach. Aber dennoch wurde der Frevel entdeckt, die Verbrecher durch Anwendung der Tortur ihrer That überführt, zum Tode verurtheilt und grausam hingerichtet. Bischof Johann IV. von Hinderbach, ein Hesse, hatte die Untersuchung geführt. Die Synagoge wurde niedergerissen und auf dem Platze, wo der Knabe Simeon war gemartert worden, eine Kapelle erbaut. Gott verherrlichte das unschuldige Opfer durch mehrere Wunder. Am 20. Mai 1479 langten der Bischof und das Capitel um die Canonisation des hl. Knaben ein. Unter dem Papste Gregor XIII. wurde sein Name ins Mart. Rom. eingetragen. Papst Sixtus V. gestattete zu seiner Festfeier eine eigene Messe. Gegenwärtig wird er als zweiter Bisthumspatron verehrt. Die Reliquien des hl. Simon befinden sich in der Peterskirche zu Trient. Als der hl. Leib im J. 1609 durch Dr. Quarinoni neu einbalsamirt wurde, zählte er an demselben 5812 Wunden! Auf Bildnissen sieht man den heil. Knaben mit einem Kreuze neben sich. Andere Bilder stellen ihn dar mit einem Messer in der Hand. (III. 494.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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