- Simplicius, S. (15)
15S. Simplicius, Ep. Conf. (24. Juni al. 20. Oct., 19. Nov.). Dieser hl. Bischof stammte nach der Legende (geschichtliche Nachrichten besitzen wir über ihn nicht) aus einer vornehmen und reichen Familie. Seine Gattin glänzte wie er selbst durch Tugend und Abkunft. Obgleich äußerlich Eheleute, lebten sie doch in vollkommener Enthaltsamkeit. Sie waren überaus wohlthätig gegen die Armen und lagen mit allem Eifer Tag und Nacht den Uebungen der Frömmigkeit ob. Nach dem Tode des hl. Egemonius wurde Simplicius an dessen Stelle zum Bischof von Autun gewählt. Da seine Gattin auch jetzt noch mit ihm zusammenwohnte, nahm das zum großen Theil noch heidnische Volk Anstoß daran, aber als die beiden heiligen Eheleute zum Beweise ihres keuschen Wandels eine Stunde lang glühende Kohlen in ihren Kleidern umhertrugen, ohne daß dieselben im Mindesten verletzt wurden, fanden zahlreiche Bekehrungen statt Zu Autun befand sich ein Bild der Cybele (Berecynthia), welches die heidnischen Einwohner auf einem Wagen unter wüsten Lustbarkeiten (Megalesien) in den Feldern herumführten, um für diese Fruchtbarkeit zu erbitten. Als der heil. Simplicius die Heiden vor dem Bilde lärmen und musiciren horte, betete er und sprach: »Ich bitte dich, o Herr! erleuchte die Augen dieses Volkes, daß es erkenne, daß das Bild der Cybele nichts sei.« Darauf machte er das Zeichen des Kreuzes gegen das Bild und stehe, es fiel auf den Boden und die Zugthiere ließen sich auf keine Weise mehr zum Weitergehen zwingen. Man opferte nun ein Thier, und da die Göttin auch jetzt sich noch nicht bewegte, verließen wieder Viele ihren heidnischen Aberglauben. Das Todesjahr des hl. Simplicius ist unbekannt. Bei Guerin ist als beiläufige Jahreszahl 420 genannt. Als Todestag ist der 24. Juni auch im Mart. Rom. verzeichnet; jedoch wird sein Fest, wegen des Festes des hl. Johannes Baptista, am folgenden Tage gefeiert. Bei Rhabanus steht er zum 20. Okt. (IV. 812.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.