Verolus, S.

Verolus, S.

S. Verolus, Conf. (17. Juni). Dieser hl. Bekenner, frz. Veroul oder Vorles, wird zu Chatillon (Castellio) an der Seine, wohin seine Reliquien transferirt wurden, und Marcenay (Marcenniacum) im Bisthum Langres, seinem Geburts- und Sterbeorte verehrt. Nach örtlichen Ueberlieferungen stammte er aus einer angesehenen, dem Burgrundlichen Königshause sehr befreundeten Familie, wählte aber den Priesterstand, in welchem er für sein und seiner Mitmenschen Seelenheil am besten wirken zu können glaubte. Er wirkte Wunder der Liebe und der Weltentsagung, und gewährte den Armen, Kranken und Nothleidenden jede leibliche und geistliche Hilfe. Eines Tages, als eben König Guntram seiner Messe beiwohnte, gerieth er plötzlich in Verzückung, und blieb länger als eine Stunde regungslos um Altare stehen. Als man ihn nach Vollendung des hl. Opfers fragte, was ihm zugestoßen sei, gab er zur Antwort: »Es wurde mir geoffenbart, daß in der Ortschaft Plaines (Platanus), als die Einwohner zu Mussy (Musciacum) abwesend waren, ein Brand ausgebrochen sei, in welchem ein zu Hause schlafendes Kind zu verbrennen in Gefahr stand; ich ging hin und rettete das Kind.« Nachforschungen, welche der König sogleich an Ort und Stelle anordnete, bestätigten seine Aussage. Nur dieser Zug aus seinem Leben ist auf uns gekommen. Seinen Tod setzen die Boll. beiläufig ums J. 600. Die Uebertragung seines heil. Leibes nach Chatillon wurde durch den Bischof Isac von Langres zur Zeit der Normannenkriege am 26. Mai des J. 868 in feierlicher Weise vollzogen. Andere Erhebungen fanden später öfter statt; man rief den Schutz und die Fürbitte des Heiligen besonders gegen anhaltende Dürre an. Seine wunderbare Kraft erfuhren die Einwohner zuletzt im J. 1632 zur Zeit der Cholera; nachdem man zu seiner Ehre eine feierliche Prozession nach Plaines gehalten hatte, ereignete sich kein einziger Todesfall mehr, während die Krankheit vorher in kurzer Zeit 52 Personen weggerafft hatte. Er wird als Priester abgebildet, wie er ein Kind aus den Flammen errettet. (III. 382 u. Guerin.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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