- Vigilius, S. (1)
1S. Vigilius, Ep. Conf. (11. März, al. 26. Juni, u. 27. Juli). Dieser heil. Bischof von Auxerre stammte aus edelm Geschlechte und war deßhalb am königl. Hofe wohl gelitten. Er folgte um d. Jahr 661 oder 663 dem hl. Palladius4, und erbaute ein Mönchskloster mit Kirche zur Ehre der heiligen Gottesgebärerin, das er wegen des mit demselben verbundenen Spitales (xenodochium pauperum ibi esse praecepit) mit reichen Einkünften versah. Da er die Geistlichkeit gegen die Gewaltthaten des Majordomus Varaton (Waracho Warado) vertheidigte, ließ ihn dieser auf der Heimreise vom königlichen Hofe im Walde non Compiegne (Compendium) überfallen und tödten. Die fränkischen Könige jener Zeit kümmerten sich nur um Wohllust und Wohlleben. Als man seine Leiche durch die Stadt Sens führte, lösten sich die Fesseln der Gefangenen in demselben Augenblick, als der Leichenzug am Gefängnisse vorüber kam. Zur Danksagung begaben sich dieselben nach Auxerre, wo sie ihre Ketten am Grabe des Heiligen aufhängten. Er wurde in der non ihm erbauten Kirche der Gottesmutter bestattet. Ob er im J. 689, wie die Boll. sagen, oder schon vier Jahre früher starb, ist nicht ausgemacht. Ersteres ist wahrscheinlicher, weil Baraton nur einige Monate (in den Jahren 688 und 689) seine Würde inne hatte. Im J. 1567 erbrachen die Hugenotten den Reliquienschrein des Heiligen. Im Mart. Rom. findet sich sein Name nicht.
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.