Wulfhildis, B.

Wulfhildis, B.

B. Wulfhildis, Vid. (8. Mai), Klosterfrau von Wessobrunn, war eine Tochter Heinrichs des Schwarzen, Herzogs von Bayern, und der Wulfhildis, Herzogin von Sachsen, welche sie mit Rudolph, dem letzten Grafen von Bregenz und Pfullendorf vermählten. Nach dem Tode ihres Gemahls begab sie sich zu ihrem Bruder Welf, der damals in Schongau seinen Wohnsitz hatte. Dort hörte sie von dem heiligen Wandel, welchen der Abt von Wessobrunn in dem dortigen Doppelkloster eingeführt hatte, und fühlte sich durch höhern Beruf zu dieser Genossenschaft hingezogen. Sie disponirte alsbald über ihr Vermögen, und Abt Waltho gab ihr den Schleier. Liebreich gegen ihre Mitschwestern und aufrichtigen Herzens demüthig, fühlte sie sich glücklich, wenn sie die niedrigsten Dienste des Hauses verrichten durfte. Sie betrachtete sich, schreibt Pl. Braun (Lebensgeschichten aller Heiligen und Seligen des Bisthums Augsburg, S. 166) als eine Magd des Herrn, und eine Dienerin der Schwestern und Brüder. Sie bereitete den Kranken Arzneien und bediente sie; sie tröstete die Bedrängten, half den Nothleidenden und betrug sich gegen Alle wie eine wahre Mutter. Obgleich von der Welt gänzlich abgeschieden, blieb sie gleichwohl für Auswärtige ein Friedensengel; mehr als einmal gelang es ihrem Eifer, in ihrer Familie ausgebrochene Feindseligkeiten wieder beizulegen und die getrennten Gemüther mit einander auszusöhnen. Ihr Sterbtag ist der 8. Mai; von ihrem Tode an wurde sie in dem Kloster als eine Selige verehrt.



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