Columba Reatina B. (15)

¹⁵B. Columba Reatina, (20. Mai), eine Tertiarin des Predigerordens, wurde im J. 1467 zu Rieti im Sabinerlande, woher sie den Beinamen hat, geboren, und gab schon in der frühesten Kindheit Beweise ihrer künftigen Heiligkeit. Weil bei ihrer Geburt einige Frauen Engel gesehen haben wollten, kam man überein, sie Angela taufen zu lassen; als aber bei der Taufe selbst eine Taube dreimal das Baptisterium umflog und sich über ihrem Haupte niederließ, wurde sie Columba genannt. In ihrem 12. Jahre drangen ihre Eltern in sie, sich mit einem reichen Jünglinge zu verloben; allein sie schnitt sich selbst die Haare ab, zum Zeichen, daß sie jede irdische Verbindung verschmähe und floh in eine Kirche, wo sie vom hl. Dominicus in einem Gesichte in ihrem Vorhaben bestärkt wurde, in ein Kloster zu treten. In ihrem 19. Jahre verkündigte ihr der hl. Dominicus, der ihr öfters erschien und sie einmal mit dem Ordenshabit bedeckte, sie werde einst in seinen Orden kommen, worauf sie von Rieti nach Spoleto, von da nach Foligno und endlich auf Anrathen des dortigen Vicars nach Perugia ging, wo ihr die Einwohner das Kloster der hl. Katharina erbauten. Hier in Perugia wirkte sie viele Wunder an Kranken und Todten, trat im Jahre 1490 in den Orden des hl. Dominicus, nahm fünfzig Schwestern zu sich auf und gab ihnen eigene Lebensvorschriften, was ihr anfangs nicht gestattet werden wollte. Alle Leiden ertrug sie mit unbeschreiblicher Geduld, besaß den Geist der Weissagung, und starb, 33 Jahre alt, im Jahre 1501 zu Perugia, wo sie auch begraben wurde. Ihr Name findet sich am 20. Mai im Mart. Rom. für den Predigerorden.