- Crispinus, SS. (15)
15SS. Crispinus et Crispinianus, (25. Oct. al. 8. Febr. 6. 8. März, 20. Juni, 27. Aug.), zwei Brüder, edle Römer, Martyrer zu Soissons (Suessio) in Frankreich, kamen in der Mitte des 3. Jahrhunderts mit dem hl. Quentin und mehreren andern apostolischen Arbeitern von Rom nach Gallien, um daselbst das Licht des Glaubens zu verbreiten, und schlugen zu Soissons ihren Wohnsitz auf. Bei Tage verkündeten sie das Evangelium und bei Nacht suchten sie sich ihren Lebensunterhalt zu erwerben, und zwar, wie man sagt, durch das Schuhmacherhandwerk, das sie ungeachtet ihrer hohen Abkunft erlernten, und wobei sie armen Leuten umsonst oder um geringen Lohn Schuhe verfertigten.55Ihre Unterweisungen, unterstützt durch einen heil. Lebenswandel, bekehrten eine große Menge Heiden zum Christenthum. Auf diese Weise brachten sie mehrere Jahre hindurch allenthalben den Segen Gottes hin, als der Kaiser Maximianus Herkuleus in das belgische Gallien kam. Dieser Fürst ließ sie, als sie bei ihm verklagt worden waren, verhaften und vor den blutgierigsten und unversöhnlichsten Christenfeind, den Statthalter Rictio-Varus (Rictiovarus), stellen, der sie auf die Folter spannen, grausam martern, aus ihrer Haut Striemen schneiden und endlich im Jahre 287 enthaupten ließ. Nach dem Mart. Rom. kamen ihre Leiber später nach Rom und wurden in der Kirche des hl. Laurentius in Panisperna (in pane et perna) beigesetzt. Ihre Namen kommen an verschiedenen Tagen in den Martyrologien (im römischen am 25. Oct.) vor, und sie sind sehr geehrt in der ganzen Christenheit, besonders als Patrone der Schuhmachergesellen, und der Schuhmacher und Weber überhaupt. – Der am 9. Juni 1666 in Paris verstorbene Heinrich Michael Buch, der Sohn eines Taglöhners aus dem Herzogthum Luxemburg, gewöhnlich nur »dergute Heinrich« genannt, stiftete unter Mitwirkung des eifrigen und frommen Baron von Renty im Jahre 1645 zu Paris die Gesellschaft der Schuhmacher-Brüder oder Gesellen (Frères Cordonniers) und wählte die hhl. Crispinus und Crispinianus zu Patronen derselben (S. unter Henricus).56 Auch hier zu Augsburg haben die Schuhmacher unter Anrufung dieser Heiligen eine Verbrüderung, wo sie am Feste derselben ihre Bilder am Bruderschaftsaltare in der Domkirche ausstellen und alle Quartal für die abgestorbenen Brüder und Schwestern eine heil. Messe lesen lassen. – Abgebildet werden sie auf Kirchenbildern mit Schustergeräthen oder Schuhe machend, oder ihre eigene Haut tragend, woraus Striemen geschnitten wurden.
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.