- Egbertus, S. (1)
1S. Egbertus Mon. (24. Apr.) Dieser hl. Egbert stammte aus einer angesehenen Familie und wurde Um d. J. 640 geboren. Er fand Aufnahme in dem Kloster Rathmeisig in Irland, woselbst er sich in jeglicher Klostertugend übte und auch Kenntnisse in der hl. Schrift sich zu verschaffen suchte. Als i. J. 664 eine verderbliche Pest wüthete, wurde auch Egbert davon ergriffen, und da er sich dem Tode nahe glaubte, empfand er einen innigen Reueschmerz über die begangenen Jugendsünden. Er gelobte, wenn er wieder genese, von nun an noch eifriger Gott zu dienen, nie mehr in sein Vaterland Britanien zurückzukehren, täglich außer dem kanonischen Stundengebet noch den Psalter zu beten und in jeder Woche einen Tag und eine Nacht zu fasten. Nach diesem Gelöbnisse kehrte seine Gesundheit zurück, während sein Genosse, der hl. Edithun, in der folgenden Nacht starb. Egbert vergaß seines Versprechens nicht, sondern führte fortan ein sehr strenges Leben und beobachtete jährlich vor Weihnachten, Ostern und nach Pfingsten ein langes Fasten, während welcher Zeiten er nur wenig Brod und etwas dünne Milch genoß. Nachher wurde er würdig befunden, die priesterliche Weihe zu erlangen. Lange Zeit ging er damit um, den germanischen Völkerschaften, so wie den Friesen die Botschaft des Evangeliums zu bringen; und obwohl der hl. Boisil, Prior von Mailros, ihn hatte abmahnen lassen, begab er sich doch zu Schiff. Allein fürchterliche Stürme, die sich erhoben, nöthigten ihn umzukehren, und so kam er auf die Insel Hy oder Jona (jetzt Colmkli), nördlich von Irland und seitwärts von Schottland. Auf dieser Insel lebten viele Mönche, die aber immer noch, wie die alten Quartodecimaner, Ostern am 14ten Tag nach dem Neumond im Frühlinge feierten und hartnäckig an diesem Gebrauche festhielten. Durch seine sanften, liebevollen und gründlichen Belehrungen brachte es jedoch Egbert dahin, daß diese Mönche von ihrer bisherigen Uebung abgingen und den Gebrauch der römischen Kirche in Betreff der Osterfeier annahmen (716). Nach vielen Verdiensten um das Heil seiner Mitbrüder starb Egbert am 24. April 729, auf welchen Tag damals das hl. Osterfest fiel, nachdem er noch Morgens das hl. Opfer gefeiert hatte. Der Heilige steht auch im Mart. Rom. am 24. Apr. (III. 313. et 997).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.