Eligius, S. (1)

Eligius, S. (1)

1S. Eligius, Ep. (1. Dec.) Dieser hl. Eligius (frz. St-Eloi) wurde geboren um das J. 588 zu Chatelac (Cadillac) in der Nähe von reich. Seine Eltern bewahrten bei allem Reichthum eine natürliche Frömmigkeit, und erzogen ihren Sohn in der Furcht des Herrn. Da er viel Sinn für Kunstgegenstände an den Tag legte, gaben ihn seine Eltern zu dem Goldschmied und Münzmeister Abbo in Limoges in die Lehre, einem Manne von großer Kunstfertigkeit, Rechtlichkeit und voll Eifer für die Religion. Der Jüngling machte große Fortschritte in Kunst und christlichen Tugenden. Geschäfte brachten ihn in Verbindung mit Cobo, dem Schatzmeister des Königs Clothar II., der ihn seinem Herrn empfahl, welcher ihn, als er Beweise von seiner Kunstfertigkeit und Rechtlichkeit erhalten, zu seinem Münzmeister erhob. Als solcher hörte er aber nicht auf, sein Gewerbe fort zu treiben, und besonders kunstvolle Reliquienkästchen, Särge für Heilige, prachtvolle Verzierungen ihrer Gräber (wie das des hl. Martin von Tours und des hl. Dionysius von Paris) zu fertigen. Mitten unter Reichthum, Ansehen und Arbeiten unterließ er nicht, dem Gebete und der Betrachtung geistlicher Dinge obzuliegen, hatte in seiner Werkstätte stets ein offenes Buch, um mit einigen frommen Sprüchen seinen Geist zu nähren und die Arbeit zu würzen, welche Lebens weise ihn aber auch vor dem gewöhnlichen Sittenverderbnisse eines Hoflebens bewahrte. Bald war er auch der Liebling der Armen, die ihm zahlreich nachliefen, weil seine Barmherzigkeit gegen sie keine Gränzen kannte. Streng gegen sich, war er milde gegen Andere. Wurde ein Uebelthäter hingerichtet, so sorgte er für sein Begräbniß; hörte er von Gefangenen, bewarb er sich um ihre Befreiung; wußte er, daß irgendwo Sklaven verkauft wurden, verschaffte er oft Hunderten auf einmal die Freiheit. In seinem Hause hielt er streng auf frommen Sinn und Einfalt der Sitten, und sang mit seinen Dienern die kanonischen Tagzeiten. Eligius war von stattlicher Größe, schönem Antlitz, sein Haupt zierten von Natur gekräuselte Haare. Dieses angenehme Aeußere, verbunden mit seinem musterhaften Wandel, erhielt ihm die Gunst des Königs bis zu seinem Tode, und verschaffte ihm auch die seiner Nachfolger Dagobert I. und Chlodwig II. in einem so hohen Grade, daß alle Verläumdungskünste mißgünstiger Höflinge sie ihm nicht zu schmälern vermochten. Alles, was ihm sein König und Herr an irdischen Gütern schenkte, verwendete er zu Liebesgaben an Arme oder zu frommen Stiftungen. So gründete er die Abtei Solignac, zwei Stunden von Limoges, und wandelte ein von Dagobert ihm geschenktes Haus zu Paris in ein Frauenkloster um, welches er der Leitung der hl. Aurea (S. S. Aurea) übergab, die am 4. Oct. verehrt wird. Eine Sendung an die aufrührerischen Bretagner führte er mit vielem Glücke aus, indem auf sein weises Zureden Fürst und Volk dem Könige Dagobert sich unterwarfen. Ein Edelknabe am Hofe, Audoënus, der nachmalige Bischof von Rouen, nahm den Heiligen zum Vorbilde, und wirkte später erfolgreich mit ihm. Erst im höhern Alter trat Eligius in den geistlichen Stand, und eiferte besonders gegen die damals eingerissene Simonie. Im Jahr 639 ward er zum Nachfolger des hl. Acharius auf dem Bischofsstuhle von Noyon (Noviomum) und Tournay (Tornacum) erwählt. Mit Zittern hörte er von dieser Wahl, und begehrte vor Allem Zeit zu einer sorgfältigen Vorbereitung auf die Uebernahme einer solchen, selbst für Engelsschultern schweren Bürde, daher es kam, daß er erst im J. 640 am Sonntage vor der Bittwoche die bischöfliche Weihe zugleich mit seinem Freunde Audoënus empfing. Das erste Jahr seiner Amtsführung verwendete er auf die Verbesserung seiner untergeordneten Geistlichkeit; dann aber nahm das dem größten Theile nach noch heidnische Flandern seine ganze Thätigkeit in Anspruch; er ward sein Apostel, indem er unter Todesgefahr viele Einwohner des Landes zum Christenthum bekehrte, wobei er sich stets als einen Mann voll Milde, aber ohne Schwäche, voll Eifer, aber ohne Härte, zeigte. Wie er die Gegenwart begriff, soll er auch große Blicke in die Zukunft gethan und geweissagt haben, daß das fränkische Reich unter die drei Söhne Chlodwig II. vertheilt, unter Theodorich, dem jüngsten, aber wieder vereinigt werden würde. Nachdem er mit unermüdlichem Eifer sein Bisthum 191/2 Jahre lang verwaltet hatte, gab ihm Gott zu erkennen, daß seine letzte Stunde nahe sei, die denn auch wirklich am 1. Dec. 659 schlug. Die Königin Bathilde, innig betrübt über den Tod des Heiligen, ließ sein Grab kostbar verzieren, nachdem die Einwohner von Noyon es durchgesetzt hatten, daß der Leichnam ihres Bischofes in ihrer Mitte verbleibe, wo jetzt noch ein großer Theil seiner Reliquien ruht. Wegen seines frühern Berufes verehren den hl. Eligius die Schmiede und Schlosser, besonders die Goldschmiede, als ihren Patron. Auch ist er Patron der Pferde. Er wird gewöhnlich abgebildet mit einem Hammer und einer Zange in der Hand. Die Legende sagt von ihm, daß er einmal einem Pferde das verlorne Bein wieder angeheilt habe. Mit Hinweisung auf den 1. Dec. erwähnen des Heiligen mit seiner Translation die Bollandisten auch am 14. und 21. Mai (III. 264. V. 4.) und am 25. Juni (V. 2.), sowie am 19. Sept. (VI. 6.) Das Mart. Rom. nennt ihn am 1. December. (But.)



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