Etheldreda, S.

Etheldreda, S.

S. Etheldreda (Etheldrida, Aetheldrith, Edildrudis, Ediltrudes), Reg. V. Abbat. (23. Juni). Von Ethel31 = Adel, edel, und druthe, trud = traut; Braut, Frau etc., also: Edelfrau etc. – Die hl. Etheldred (Edeltraud) ist die Tochter des frommen, um das Christenthum bei den Ostangeln auf der brittischen Insel hochverdienten Königs Anna und der hl. Hereswyda, seiner Gemahlin; dann ist sie eine Schwester der hl. Sexburga, der hhl. Withburga und Ethelburga. Sie war nach Butler (VIII. 372) geboren zu Ermynga in der Grafschaft Suffolk. In ihrer Jugend legte sie das Gelübde der Keuschheit ab, mußte aber doch auf Zureden ihrer Eltern den Tonbert (Tonbercht), Fürsten der Girvier, heirathen. Mit den rührendsten Bitten drang sie in ihren Gemahl, mit ihr eine jungfräuliche Ehe führen zu wollen, was er auch versprach und hielt. Nach Tonberts bald erfolgtem Tode zog sich die fromme Wittwe auf die Insel Ely zurück, die ihr zum Leibgeding gegeben war, um hier fern von dem eiteln Weltleben ungestört ihren heiligen Uebungen sich hingeben zu können. Aus ihrer Einsamkeit wurde sie aber nach wenigen Jahren wieder herausgenöthigt, um den jungen König Egfrid von Northumberland zu ehelichen Zwölf Jahre lang lebte sie mit Egfrid in ständiger Enthaltsamkeit und übte den heilsamsten Einfluß auf ihn. Endlich aber, da ihre Sehnsucht nach Zurückgezogenheit immer größer wurde, verließ sie doch den Hof auf Anrathen des hl. Bischofs Wilfrid von York, der ihr den Schleier gab, und erbaute durch ihre Tugenden das ganze Kloster Coldingham, dem damals die hl. Ebba vorstand. Im J. 672 verließ sie dieses Haus und stiftete in den unbewohnten Sümpfen von Ely ein neues Kloster, und zwar ein Doppelkloster für Männer und Frauen, welch letzterem sie vom hl. Wilfrid als Abtissin vorgesetzt wurde, und in welchem sie als Muster klösterlicher Zucht und Frömmigkeit leuchtete. Auch viele Wunder wirkte sie an Leidenden aller Art. Sie starb am 23. Juni 679 und wurde nach ihrem Wunsche in einem einfachen hölzernen Sarge begraben. Nach 16 Jahren erhob die hl. Abtissin Serburga, ihre Schwester und Wittwe Königs Erkombert von Kent, den Leichnam der Heiligen, fand ihn noch unversehrt, und eine von einem Halsleiden herrührende Wunde, mit der sie begraben wurde, zugeheilt, und setzte ihn in einem steinernen Sarge in der Kirche bei. Beda erzählt, daß durch Berührung ihrer Reliquien und der leinenen Tücher, die man aus ihrem Grabe genommen, mehrere Wunder gewirkt worden seien. Unter dem Namen Ediltrudes findet sie sich auch im Mart. Rom. am 23. Juni. – Stift Ely erhielt manche päpstliche und königliche Privilegien, und ward eines der ansehnlichsten Klöster; aber schon im J. 870 wurde es von den Dänen zerstört. Der hl. Bischof Ethelwald von Winchester baute es, unterstützt durch König Edgar, im J. 970 wieder auf, aber nur mehr als Mannskloster. Im J. 1109 wurde daselbst ein Bisthum errichtet. (IV. 489.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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